"Maßnahme zur Gefahrenabwehr"
Stadt Köln beginnt mit vorgezogenen Corona-Impfungen in sozialen Brennpunkten

Henriette Reker ist die Kölner Oberbürgermeisterin. 50 Kulturschaffende haben von ihr mehr Transparenz bei der Auswahl des neuen Schauspielintendanten gefordert. Foto: Federico Gambarini/dpa
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Die Stadt Köln hat am Montag mit der vorgezogenen Corona-Impfung von Menschen in sozialen Brennpunkten begonnen. Zum Beginn der sogenannten Schwerpunktimpfungen wurde den Bewohnern des Stadtteils Chorweiler ein Impfangebot gemacht, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte.
Ein sogenannter “Impfbus” parkte demnach auf einem zentralen Platz des Viertels. Zum Beginn der Schwerpunktimpfungen in der Hochhaussiedlung stünden 300 Corona-Impfdosen des Herstellers Moderna bereit.
Das Kölner Pilotprojekt sieht vor, Bewohner von dicht besiedelten sogenannten vulnerablen Sozialräumen mit hohen Infektionszahlen bevorzugt gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Dazu sollen mobile Impfteams eingesetzt werden. In Chorweiler, einem Kölner Stadtteil mit vielen Migranten, lag die Sieben-Tage-Inzidenz zuletzt bei 543,4 und somit deutlich über dem städtischen Durchschnitt.
Kritik an den vorgezogenen Corona-Impfungen wies Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) zurück. Die vorgeschriebene Impfreihenfolge werde nicht ausgehebelt, weil es gelungen sei, “die Menschen in den benachteiligten Stadtteilen auf Gruppe drei vorzuziehen”, sagte Reker am Montag im Interview bei “Phoenix”.
Da mit zusätzlich bereitgestellten Impfdosen von Johnson & Johnson und Moderna geimpft werde, entgehe niemandem eine Impfung.
Die vorgezogene Impfung von Menschen in sozialen Brennpunkten sei auch eine “Maßnahme zur Gefahrenabwehr”, die allen nütze. Sie hoffe sehr, “dass in wenigen Wochen, vielleicht in zwei Monaten, eine Durchimpfung erreicht ist, die uns allen die Freiheiten zurückgibt”, sagte Reker. (afp)
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