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Steinmeier fordert: EU soll sich stärker um Asien-Pazifik-Raum kümmern

Steinmeier in Australien und Neuseeland: Der Bundespräsident findet, dass sich Deutschland und die EU auf der anderen Seite der Erdkugel stärker engagieren müssen.

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Germany's President Frank-Walter Steinmeier (L) and his wife Elke Budenbender (R) pose during a visit to the lookout on the top of Mt. Victoria in Wellington on November 5, 2017. The president is on a three-day visit to New Zealand. / AFP PHOTO / POOL / Marty MELVILLE

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht Deutschland und die Europäische Union (EU) in Asien und in der Pazifikregion stärker gefordert.
Zum Auftakt eines Staatsbesuchs in Neuseeland sagte Steinmeier: „Hier wünscht man sich sehr, dass die EU die Selbstbeschäftigung aufgibt und sich stärker um diese Region kümmert.“
In Europa hat Neuseeland bislang die engsten Beziehungen zu Großbritannien, das nach dem Brexit-Referendum jetzt aus der EU ausscheidet. Steinmeier ist nach 16 Jahren der erste Bundespräsident, der in dem Pazifikstaat zu Besuch ist. Zuvor war er auf seiner bislang weitesten Auslandsreise bereits in Australien und Singapur.

US-Einfluss nimmt ab und Chinas Einfluss nimmt zu

Der langjährige Außenminister vertrat die Auffassung, dass durch die veränderte Rolle der USA unter Präsident Donald Trump Chinas Einfluss in der Region weiter zunehme. Chinas Rolle werde umso stärker, „je mehr sich andere zurückziehen“, sagte Steinmeier.
„Selbstverständlich fehlt hier das Engagement der Vereinigten Staaten.“ Mit großem Interesse werde deshalb Trumps derzeitige Asien-Reise verfolgt.

„Lassen Sie uns denen widerstehen, die sagen, dass Mauern und Schlagbäume die Lösung sind“

Zuvor schon hatte der Bundespräsident vor dem Aufbau neuer Grenzen und Handelsbarrieren gewarnt. Auf einer Wirtschaftskonferenz in der westaustralischen Stadt Perth sagte er: „Lassen Sie uns denen widerstehen, die sagen, dass Mauern und Schlagbäume die Lösung sind.“ Stattdessen plädierte er für einen Ausbau der gegenseitigen Beziehungen und einen offenen Dialog.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Budenbender mit Wellingtons Bürgermeister Justin Lester (r.) und Stadträtin Sarah Free (2. v. r.). 5. November 2017, Wellington, Neuseeland.

Foto: MARTY MELVILLE/AFP/Getty Images

Neuseeland ist für Steinmeier die letzte Station einer achttägigen Reise. In der Hauptstadt Wellington steht unter anderem ein Treffen mit der neuen Premierministerin Jacinda Ardern auf dem Programm. Die 37-jährige Labour-Vorsitzende ist erst seit wenigen Tagen im Amt. (dpa)

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