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9. November 1989

Tag des Mauerfalls

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Nach dem 9. November 1989 wurde an vielen Stellen gleichzetig die Mauer durchbrochen.

Foto: Gerard Malie/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Kein Tag hat dem deutschen Volke so viele Freudentränen beschert, wie der 9. November 1989. An keinem anderen Tag lag sich das deutsche Volk so vorurteilsfrei in den Armen … War es überall so, oder galt das nur für die Berliner? Die Bilder gingen um die Welt, Ostberliner strömen an dem besagten 9. November in Massen nach Westberlin, Sektkorken schießen durch die Luft, Ost- und Westberliner tanzten, lachten, feierten gemeinsam. Menschen, die sich nie zuvor begegnet waren, begrüßten sich an diesem Tag herzlich, wie alte Bekannte, man beschenkte sich, ohne eine Gegenleistung vom anderen einzufordern. Der so gewohnte Alltag war für viele aus den Fugen geraten.
Doch freute sich damals wirklich jeder? Es gab Menschen, die unsicher waren, was die Zukunft bringen wird – Menschen, die Angst vor Veränderung hatten. Manch einem ging es in der DDR sehr gut, was kommt jetzt? …
In der damaligen Bundesrepublik gab es auch solche Gedanken – wie wird sich wohl der Mauerfall wirtschaftlich auf „unsere Bundesrepublik“ auswirken? Wiederum andere plagte das Gewissen. Sie wussten, dass sie im Namen eines totalitären Systems oder in seinem Schutze Straftaten begangen hatten. Werden sie sich nun dafür verantworten müssen? Wird jetzt alles ans Licht kommen?
Andere sind vor Jahren aus der DDR geflohen, sie wollten alles hinter sich lassen, nun holte sie die Vergangenheit ein. Die Gefahr, alten Peinigern, Kollegen, Vorgesetzten, Wärtern und Stasi-Mitarbeitern zu begegnen, war gewachsen – damit auch die Angst, beschimpft, geschlagen oder erneut verfolgt zu werden.
Das heißt, nicht jeder war an diesem Tage hocherfreut über das historische Ereignis. Da stellt sich mir die Frage, wie sieht es denn jetzt aus? Gehen die Ansichten noch immer so weit auseinander?

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