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Verbraucher müssen bei Umsetzung des neuen Verpackungsgesetzes "dringend” helfen

Für die erfolgreiche Umsetzung des neuen Verpackungsgesetzes ist der Einsatz der Verbraucher gefragt.

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2014 landeten rund 44,1 Prozent der Verpackungen in einer Müllverbrennungsanlage und nicht im Recyclingzyklus.

Foto: Patrick Pleul/Archiv/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Für die erfolgreiche Umsetzung des neuen Verpackungsgesetzes braucht die Wirtschaft “ganz dringend die Unterstützung der Verbraucher”. Das sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse), Eric Rehbock, der Nachrichtenagentur AFP.
„Wir haben Fehlwurfquoten von 40 Prozent, teilweise bis zu 60 Prozent.”
Je schlechter aber die Abfälle vorsortiert seien, “desto schwieriger wird das Recycling”.
Der bvse vertritt mittelständische Unternehmen, die Abfälle erfassen, bearbeiten, verwerten, recyceln oder umweltgerecht beseitigen. Das neue Verpackungsgesetz, gültig ab dem 1. Januar, “erhöht die Recyclingquoten ganz erheblich”, wie Rehbock sagte. Hauptziel ist es, wesentlich mehr Abfälle aus privaten Haushalten zu recyceln als bisher. “Das wird eine große Herausforderung für Hersteller, Handel und Recyclingindustrie.”
Bei Glas steigt die Recyclingquote etwa von 75 auf 80 Prozent, ab 2022 dann auf 90 Prozent, bei Papier von derzeit 60 auf ebenfalls 90 Prozent im Jahr 2022. Besonders ehrgeizig ist das Ziel für Kunststoff: Hier soll die Quote von derzeit 36 Prozent auf zunächst 58,5 Prozent und dann 63 Prozent klettern. “Das ist technisch machbar”, sagte Rehbock. “Aber es sind erhebliche Anstrengungen erforderlich.”
Die neue Recyclingquote im Kunststoffbereich sei “aus ökonomischer wie auch aus ökologischer Sicht sinnvoll”, lobte der bvse-Hauptgeschäftsführer.
„Schon jetzt zeigt sich, dass das neue Verpackungsgesetz Zukunftsinvestitionen in der Branche auslöst hat.”
So seien neue Sortieranlagen in Betrieb genommen worden, bestehende Anlagen würden aufgerüstet, weitere Anlagen seien in Planung.
Um die neuen Quoten zu erfüllen, müssen Verpackungen aber auch recyclingfähig sein, betonte Rehbock. “Daran hapert es heute noch vielfach.” Es gebe noch viel zu viele Verpackungen, die nur verbrannt werden können. “Design for Recycling ist die entscheidende Stellschraube.”
Und ganz wichtig sei zudem:
„Wenn mehr recycelt wird, muss es auch viel mehr Recyclingprodukte geben.”
Diese Produkte müssten dann auch von Bürgern, Wirtschaft und öffentlicher Hand nachgefragt werden. (afp)

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