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Polizei: Mangelhafte Infrastruktur

Studie: Jeder dritte tödliche Fahrradunfall ohne weitere Beteiligte

Laut einer Studie erschweren besonders Bordsteinkanten und Straßenbahnschienen das Radfahren und erhöhen die Unfallgefahr.

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Der belgische Fahrer Wout Van Aert vom Team Visma stürzt auf der 11. Etappe der 111. Ausgabe der Tour de France Juli 2024. Foto: Anne-Christine Poujoulat/afp

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Im Jahr 2023 wurden 94.050 Unfälle mit Personenschaden gemeldet. Davon waren 27.400 Fahrradunfälle ohne weitere Beteiligte. Bei jedem dritten tödlichen Fahrradunfall war kein weiterer Verkehrsteilnehmer beteiligt.
Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft teilte am Montag in Berlin mit, dass auch knapp jeder zweite Fahrradunfall mit Schwerverletzten ein sogenannter Alleinunfall ist

Alleinunfälle mehr als verdoppelt

Ohne weitere Beteiligte verletzten sich demnach rund 6400 Menschen schwer und 147 tödlich. Kollisionen zwischen Rad und Auto haben aber meist deutlich schwerere Folgen, wie es weiter hieß. Bei solchen Unfällen habe es im vergangenen Jahr 5112 Schwerverletzte gegeben, 178 Menschen seien getötet worden.
„Rad-Alleinunfälle haben sich in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt, dabei ist die Dunkelziffer hoch“, erklärte UDV-Leiterin Kirstin Zeidler. Die UDV sieht für den Anstieg mehrere Gründe. Zum einen wird Radfahren immer beliebter, zunehmend auch bei Älteren.
Außerdem gehe der Polizei zufolge jeder dritte Alleinunfall auf das Konto mangelhafter Infrastruktur, Verunglückte selbst sähen darin sogar die Hauptursache. Vor allem Bordsteinkanten und Straßenbahnschienen machen es Radfahrern der Studie zufolge schwer. Die meisten Stürze passierten zwischen Dezember und Februar. Nässe, Eis, Schnee und Laub seien besonders gefährlich.
Fast zwei Drittel der betroffenen Radfahrer hätten außerdem eingeräumt, dass auch ihre Fahrweise zum Unfall führte. Laut Polizei fuhr der Studie zufolge knapp jeder dritte Alleinverunfallte zu schnell für die Situation.
Unfälle mit Pedelecs führten häufiger zu schweren Verletzungen als solche mit nichtmotorisierten Rädern. Pedelecs seien schwerer, beschleunigten stärker und seien „daher nicht ganz leicht zu handhaben“, so Zeidler.
Für die Studie untersuchte die UDV nach ihren Angaben unter anderem rund 8000 Alleinunfälle in fünf Bundesländern und befragte online mehr als 1500 betroffene Radfahrer. (afp/red)

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