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Waren: Anwältin erschossen – Verdächtiger verhaftet – Tatwaffe verschwunden

Wenige Stunden nach den tödlichen Schüssen auf eine Anwältin fasste die Polizei einen Verdächtigen. Doch dieser bestreitet die Tat. Auch die Tatwaffe bliebt bisher verschwunden.

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Polizeifahrzeuge stehen vor dem Haus in Waren, in dem sich die Anwaltskanzlei des Opfers befindet.

Foto: Bernd Wüstneck/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Trauerlichter stehen vor dem Haus am Rande der Warener Altstadt, Menschen gehen vorbei und schütteln ungläubig den Kopf.
Wie viele Bürger hofft auch Warens Bürgermeister Norbert Möller (SPD) auf einen schnellen Ermittlungserfolg.
„Ich bin schockiert. (…) Es wäre schön, wenn der Fall schnell aufgeklärt werden könnte.”
(Norbert Möller, Bürgermeister)
Möller wünschte vor allem den Angehörigen des Opfers viel Kraft.

Schwierige Indizienlage

Am Freitag, einen Tag nach dem gewaltsamen Tod einer Anwältin (67) hat das zuständige Amtsgericht Haftbefehl gegen einen Tatverdächtigen erlassen. Es bestehe der Verdacht des Mordes, sagte eine Sprecherin des Warener Amtsgerichtes der Deutschen Presse-Agentur.
Auf die Spur des 79-Jährigen kamen die Ermittler durch Hinweise von Zeugen und aus dem Opfer-Umfeld.
„Der Mann wurde bei einer Durchsuchung am Donnerstagabend in seiner Wohnung in Waren vorläufig festgenommen.”
(Gerd Zeisler, Oberstaatsanwalt)
Bei der Durchsuchung seien Beweismittel beschlagnahmt worden. Doch die Indizienlage scheint schwierig zu sein.
Die Waffe, mit der die Juristin am Donnerstag gegen Mittag in ihrem Büro getötet wurde, bleibt nach wie vor verschwunden.

Beschuldigter bestreitet Tat

Der Rentner bestreite, etwas mit der Tat zu tun gehabt zu haben, erläutert Oberstaatsanwalt Zeisler. Allerdings haben Ermittlungen und Beobachtungen von Zeugen den Verdacht seinen Angaben zufolge aber soweit erhärtet, dass Haftbefehl wegen Mordverdachts beantragt wurde.
Außerdem wurden noch einmal Spürhunde zwischen dem Tatort und dem etwa zwei Kilometer entfernten Hochhaus im Westen von Waren eingesetzt, in dem der Festgenommene allein in einer Einraumwohnung lebte.
„Wir hören weitere Zeugen, werten die Spuren in der Anwaltskanzlei aus, untersuchen die Patronenhülsen und warten auf das Ergebnis der Obduktion.”
(Zeisler, OStA)

Wo ist die Waffe?

Über den Tatverdächtigen wurde zunächst wenig bekannt. Er soll nicht über einen Waffenschein verfügen, sagte Zeisler. Die Polizei sucht mit Hochdruck nach der Tatwaffe. In diesem Zusammenhang gab es noch mehrere Durchsuchungen in weiteren Wohnungen aus dem Umfeld des Festgenommenen – ohne Erfolg.
Zwischen dem Tatort und dem Stadtteil, in dem der Verdächtige lebt, liegen die verwinkelte Altstadt und zahlreiche Wege, die unmittelbar an der Müritz entlangführen.

Zusammenhang mit Einbruch?

Die Anwältin, die ihre kleine Kanzlei mit Hilfskräften führte, war zur Tatzeit allein. Das Anwaltsbüro liegt in der obersten Etage eines zweigeschossigen Hauses, in das vor wenigen Wochen eingebrochen wurde.
Nach Polizeiangaben wurden die Eingangstüren in zwei Etagen aufgebrochen, darunter auch zum Anwaltsbüro. (dpa/sm)

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