Wolfspeed im Saarland
Nächste Chipfabrik vor dem Aus: Autozulieferer ZF macht einen Rückzieher
ZF steigt aus dem 2,75-Milliarden-Euro-Projekt im Saarland aus. Ohne die Beteiligung des Autozulieferers droht der Bau der hochmodernen Chipfabrik zu scheitern.

ZF beteiligt sich doch nicht an der Chipfabrik im Saarland.
Foto: THOMAS KIENZLE/AFP via Getty Images
Der Autozulieferer ZF wird sich laut „Handelsblatt“ nicht mehr an der geplanten Chipfabrik im Saarland beteiligten. Das berichtete die Zeitung am Dienstag unter Berufung auf Regierungs- und Branchenkreise. Das 2,75 Milliarden Euro schwere Vorhaben stehe damit vor dem Aus, schrieb das Blatt.
Der US-Halbleiterhersteller Wolfspeed und ZF hatten die Chipfabrik im saarländischen Ensdorf im Februar 2023 vorgestellt. Das Werk solle „die weltweit größte und modernste Fabrik für Halbleiter aus Siliziumkarbid“ werden, sagte damals Wolfspeed-Chef Gregg Lowe. ZF wollte sich laut „Handelsblatt“ mit 170 Millionen Euro beteiligen. Die beiden Unternehmen sollten zudem staatliche Förderung für die Ansiedlung erhalten, laut Medienberichten eine halbe Milliarde Euro.
Dass die Fabrik tatsächlich gebaut werde, sei nicht mehr zu erwarten, schrieb das „Handelsblatt“ nun. Wolfspeed schreibe hohe Verluste. Eine Anfrage der Zeitung ließ das Unternehmen zunächst unbeantwortet; auch ZF gab zunächst keinen Kommentar ab. Den Autozulieferer belasten die Kosten für die Antriebswende hin zum Elektroauto, er hatte im Juli angekündigt, bis Ende 2028 bis zu 14.000 Stellen in Deutschland zu streichen.
Intel legt Baupläne auf Eis
Mitte September hatte bereits der Chipkonzern Intel angekündigt, den Bau des neuen Werks in Magdeburg auf Eis zu legen. Konzernchef Pat Gelsinger stellte eine Verzögerung von rund zwei Jahren in Aussicht – machte aber deutlich, dass es nur eine Schätzung auf Basis der erwarteten Nachfrage sei. Ob Intel tatsächlich in zwei Jahren in Magdeburg bauen wird, steht weiter in den Sternen. Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr staatliche Hilfen von 9,9 Milliarden Euro für die Ansiedlung in Aussicht gestellt. (afp/red)
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