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plus-iconReist AfD-Chefin in die USA?

X-Space im Wahlkampf geplant: Elon Musk kündigt Live-Talk mit Alice Weidel an

Der US-Milliardär Elon Musk sorgt erneut für Schlagzeilen, diesmal im deutschen Bundestagswahlkampf. Mit seiner angekündigten Unterstützung für die AfD und einem möglichen Live-Talk mit Alice Weidel generiert Musk mediale Aufmerksamkeit, die weit über traditionelle Wahlkampagnen hinausgeht.

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Alice Weidel will die Partei AfD als Kanzlerkandidatin in den Bundestagswahlkampf führen.

Foto: Maryam Majd/Getty Images

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Lesedauer: 5 Min.


Die Unterstützung für die AfD im Bundestagswahlkampf durch den US-Milliardär Elon Musk zieht weitere Kreise. Daniel Tapp, der Sprecher von Parteichefin Alice Weidel, kündigte gegenüber „Spiegel“ und Deutscher Presse-Agentur ein gemeinsames Format an. Man stehe „über einem X-Space zwischen den beiden bereits im Austausch“, hieß es vonseiten der AfD.
Dies würde bedeuten, dass es auf X einen Live-Meinungsaustausch zwischen Musk und Weidel geben könnte. Im August hatte ein solches bereits zwischen dem Tesla-Gründer und dem designierten US-Präsidenten Donald Trump gegeben.

Gespräch mit Musk am 10. Januar?

Ein Benutzerkonto, das sich schwerpunktmäßig mit Wirtschaftsthemen befasst, hat diese Idee ins Spiel gebracht. Musk hat sich daraufhin interessiert geäußert. Der Betreiber des Kontos fügte später hinzu, Musk könne der Fairness halber auch anderen Spitzenkandidaten dieses Format anbieten. Allerdings zweifelte er an deren Bereitschaft, das Angebot zu akzeptieren.

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Der 10. Januar, als mögliches Datum für den Talk, kursiert jüngst als Gerücht auf X. Ob und wann Weidel in die USA reisen und wie lange sie sich dort aufhalten soll, ist jedoch noch ungewiss. Eine weitere Spekulation, die auf der Social-Media-Plattform die Runde macht, behauptet, dass die AfD-Chefin am 20. Januar bei der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident anwesend sein würde.

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2) Alice Weidel is the guest of honor at Trump’s inauguration on 20.01.2025.
👉🏼 A slap in the face for AfD critics, since old parties like Scholz, Merz and Co. are not invited. pic.twitter.com/wotKtqgnDm
— bozwy🕊️ (@bozwy) January 1, 2025
Bestätigt ist noch keine dieser Behauptungen. Auch Weidel selbst hat auf ihrem Account dazu noch nicht Stellung genommen. Allerdings hat sie eine Antwort von Musk auf einen Beitrag der Influencerin Naomi Seibt geteilt. In dieser äußerte Musk, der seinen Benutzernamen auf X kürzlich in „Kekius Maximus“ geändert hatte:
„Warte mal, bis Alice und ich eine X-Space-Konversation abhalten. Sie werden den Verstand verlieren.“

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Politikberater Hillje sieht mögliche Wahrnehmungsänderung bei Wirtschaftsliberalen

Sollte Weidel im Januar tatsächlich einmal oder mehrfach in die USA reisen, würde das auf Kosten möglicher Auftritte im Bundestagswahlkampf gehen. Dass das ihr und der AfD dennoch nicht schaden würde, deutet der Politikberater Johannes Hillje an. Er äußerte sich in einem Interview mit dem „Spiegel“: Musks Aussagen könnten „für die AfD in diesem Wahlkampf wichtiger werden als ihr eigenes Wahlprogramm“.
Zwar sei der direkte Einfluss des US-Milliardärs auf den deutschen Wahlkampf gering. Dennoch könne seine Parteinahme einige relevante Verschiebungen auslösen. Vor allem hätte diese einen potenziellen Effekt auf rechtskonservative und wirtschaftsliberale Wählerschichten. Dort konkurriere die AfD mit CDU und FDP – und habe bislang den Nachteil, dass man ihr keine Wirtschaftskompetenz zutraue.
Vielmehr hätten sich Unternehmerverbände mehrfach explizit gegen die Partei positioniert, die sich – wenn auch, wie sie sagt, als „Ultima Ratio“ – einen Austritt Deutschlands aus der EU vorbehält.
Musk verfüge in diesem Zielpublikum jedoch über ökonomische Glaubwürdigkeit. Dass er sein Eintreten für die AfD gerade auch mit der Wirtschafts- und Energiepolitik begründet, könne bisherigen Vorbehalten entgegenwirken. Zudem trage Musk mit seinem „Welt“-Beitrag dazu bei, die Positionen der Partei weiter zu normalisieren. Er spreche sie sogar vom Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit und des Rechtsextremismus frei.
Vor allem aber sei es die mediale Aufmerksamkeit, die Musk mit seinen Aussagen generiere, die der AfD in einem hohen Maße eigene Bemühungen erspare. Es gebe, so Hillje, „paid media“, worunter man die herkömmliche Wahlwerbung der Parteien verstehe. Weiterhin gebe es jedoch auch „earned media“, das sei Aufmerksamkeit, für die man nicht bezahlen müsse. Musk verschaffe der AfD durch seine Empfehlung gerade diese:
„Wird diese Gratiswerbung journalistisch verpackt, ist sie besonders wert- und wirkungsvoll. Die aktuelle Debatte zeigt nur zu gut, dass die AfD mit keiner von ihr selbst bezahlten Wahlwerbung so viel Aufmerksamkeit generieren könnte.“

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