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Zehntausende protestieren in vielen deutschen Städten - Stichwort "George Floyd”

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Demonstration in Bielefeld.

Foto: Epoch Times Deutschland

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Lesedauer: 3 Min.

Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd infolge eines Polizeieinsatzes in den USA haben auch in Deutschland am Samstag zehntausende Menschen gegen “Rassismus und Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe” demonstriert. Afrodeutsche Initiativen hatten in rund 20 Städten zu den Protesten unter dem Motto “Silent Demo” aufgerufen.
Allein in München beteiligten sich laut Polizei etwa 25.000 Menschen an einer Kundgebung auf dem Königsplatz, die friedlich verlief. In Hamburg meldete die Polizei etwa 14.000 Menschen in der Innenstadt, davon allein rund 6000 auf dem Rathausmarkt. Zugelassen waren zum Schutz vor Corona-Infektionen lediglich 525 Teilnehmer. Danach kam es bei einer nicht genehmigten Versammlung zu Auseinandersetzungen mit laut Polizei einigen hundert vermummten und aggressiven Demonstranten. Mindestens ein Polizist wurde verletzt.

Demonstrationen auch in Berlin

Friedlich blieb es zunächst in der Hauptstadt. Die Berliner Polizei schrieb im Internetdienst Twitter: “Der Alexanderplatz ist voll.” Eindringlich wurde am Nachmittag dazu aufgerufen, nicht mehr dorthin zu kommen. Um durch mehr Ausweichplätze Abstände zwischen den Teilnehmern wegen der Corona-Pandemie zu ermöglichen, sperrte die Polizei mehrere umliegende Straßen komplett ab. In Schätzungen war auch in Berlin von weit über zehntausend Teilnehmern die Rede.
Nach Ende der Versammlung kam es aber auch in Berlin zu Stein- und Flaschenwürfen gegen Polizisten. Beamte wurden laut Polizei vereinzelt verletzt, es gab demnach auch mehrere Festnahmen. Laut Polizei wurde auch ein Pressefotograf am Kopf verletzt.
Die Frankfurter Polizei sprach auf Twitter von rund 8000 Teilnehmern an der Demo in der Stadt. Kundgebungen gab es auch in Köln und Stuttgart.

Spontane Kundgebungen

Weitere, teils spontane Proteste fanden zudem in kleineren Städten statt. Viele Demonstranten kritisierten neben der Polizeigewalt in den USA auch “Rassismus in Deutschland”.
Geplant war von den Veranstaltern eigentlich ein stiller Protest. Tatsächlich waren vielerorts aber auch laute Protestrufe gegen “Rassismus, Intoleranz und Diskriminierung” zu hören. Am Samstag fanden außer in Deutschland auch in zahlreichen weiteren Städten weltweit Proteste statt.
Die Grünen-Innenpolitikerin Irene Mihalic forderte auch von der deutschen Polizei mehr “Sensibilität für rassistische Diskriminierung”, etwa durch “Antirassismus-Trainings”. Konkret wandte sich die frühere Polizistin in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland gegen das sogenannte “Racial Profiling”, bei dem verstärkt oder ausschließlich Ausländer oder Menschen mit Migrationshintergrund von der Polizei kontrolliert werden. (afp)

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