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Deutsche Säbelfechter Europameister

Montreux (dpa) - Deutschlands Säbel-Weltmeister feiern Premiere und sind endlich auch Europa-Champion. 325 Tage nach dem ersten WM-Triumph im russischen Kasan feiert das bärenstarke Erfolgsquartett aus Dormagen auch EM-Gold. Im furiosen…

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Benedikt Wagner ist mit dem Team Säbel-Weltmeister.

Foto: Jean-Christophe Bott/dpa

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Deutschlands Säbel-Weltmeister feiern Premiere und sind endlich auch Europa-Champion. 325 Tage nach dem ersten WM-Triumph im russischen Kasan feiert das bärenstarke Erfolgsquartett aus Dormagen auch EM-Gold.
Im furiosen Schlussakt von Montreux fochten die Freunde Max Hartung, Benedikt Wagner, Richard Hübers und Benedikt Wagner den Olympia-Dritten und Titelverteidiger Italien mit 45:44 nieder. Die Florettfrauen verloren das „kleine Finale gegen Frankreich mit 28:45.
„Eine sensationelle Leistung“, kommentierte Sportdirektor Sven Ressel den ersten kontinentalen Team-Erfolg deutscher Säbel-Asse. Ressel schwärmte von den Vieren: „Die Truppe ist einfach klasse.“ Ein herzhaftes „schade eigentlich“ konnte sich Ressel dann doch nicht verkneifen – Säbel ist bei den Spielen 2016 in Rio de Janeiro kein Team-Event. Ressel locker: „Dann müssen sie es halt im Einzel machen.“
„Wir waren noch nie Europameister. Wir versuchen’s“ – so hatte Bundestrainer Vilmos Szabo seine Jungs heiß auf das Gold-Gefecht gegen die mit Athen-Olympiasieger Aldo Montano als Top-Mann angetretenen Italiener gemacht. Wagner legte gegen Luca Curatoli ein 5:2 vor. Danach konnte Szabo gegen Montano den Zwischenstand von 7:10 nicht verhindern.
Aus dem 13:15 nach Hartungs Teilgefecht gegen Diego Occhiuzzi machte Trainer-Sohn Matyas Szabo ein 20:18. Wagner erhöhte gegen Occhiuzzi auf 25:21 – und dann wurde es dramatisch. Der 36-jährige Montano verkürzte gegen Hartung auf 29:30 – aber Deutschland wollte dieses Gold, das beim 42:44 höchst gefährdet war – dann aber setzte Wagner gegen Montano die drei Treffer zum Triumph.
Mit Gold, Einzel-Silber durch Hartung und dem dritten Platz durch die Florett-Crew um den viermaligen Einzel-Weltmeister Peter Joppich verbesserte der Deutsche Fechter-Bund seine Ausbeute von Straßburg 2014: Im Elsaß hatte es nur zweimal Bronze gegeben. Dennoch war Ressel nicht rundum happy: „Die Gesamtbilanz ist noch lange nicht gut genug. Wir möchten um noch mehr Medaillen kämpfen.“
Die Säbel-Musketiere machen es vor: Auch ohne Nicolas Limbach, der als Individual-Weltmeister von 2009 nach Platz zehn im Einzel aus Studiengründen vorzeitig abgereist war, fegten dessen Mitstreiter die Konkurrenz im Viertel- und Halbfinale von der Planche. „Selbst Limbachs Fehlen können unsere Jungs kompensieren“, hielt Ressel anerkennend fest.
Die Weltranglisten-Zwölften aus der Ukraine waren beim 32:45 chancenlos. Deutlich knapper wurde es danach beim 45:40 gegen den WM-Dritten Ungarn, womit die Finalteilnahme perfekt war – es war erst die zweite in der EM-Historie nach Sheffield 2011. Auch damals war Italien der Gegner.
Das weibliche Florett-Quartett griff zwar in den Kampf um die Medaillen ein – erfolglos indes. Dem „Sudden Death“-Sieg beim 29:28 im Viertelfinale gegen Ungarn folgte das klare 20:45 in der Vorschlussrunde gegen den Weltranglistenersten Russland.
„Gegen die Russinnen waren wir relativ chancenlos. Aber das war abzusehen“, meinte Ressel. Mit dem 28:45 im Bronzegefecht gegen Frankreich sei „letztendlich genau das Ergebnis eingetreten, das wir erwarten haben“, meinte der deutsche Fecht-Sportdirektor. Olympiasieger und Weltmeister Italien holte beim 45:44 gegen Russland das siebte EM-Gold in Serie.
(dpa)

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