Olympia 2024
Gewässerschützer stellen olympische Schwimmwettbewerbe in der Seine infrage
Wegen anhaltender Verschmutzung hat eine Wasserschutzorganisation die geplanten olympischen Schwimmwettbewerbe in der Seine infrage gestellt. Sportlerinnen und Sportler liefen Gefahr, dass die Wettbewerbe „in kontaminiertem Wasser“ stattfänden.

Florian Wellbrock ist Olympiasieger über die zehn Kilometer Freiwasserschwimmen. Foto: Oliver Weiken/dpa/dpa
Foto: Oliver Weiken/dpa/dpa
Wegen anhaltender Verschmutzung hat eine Wasserschutzorganisation die geplanten olympischen Schwimmwettbewerbe in der Seine infrage gestellt. Sportler liefen Gefahr, dass die Wettbewerbe „in kontaminiertem Wasser“ stattfänden, erklärte die Organisation Surfrider am Montag in Paris.
Von 14 zwischen September 2023 und März 2024 genommenen Proben hätten 13 die Grenzwerte für zwei Bakterienarten teilweise deutlich überschritten.
So seien für das Bakterium E.coli im Februar gut 7000 kbE (koloniebildende Einheiten) pro 100 Milliliter gemessen worden, siebenmal mehr als der von der EU-Richtlinie vorgeschrieben Grenzwert. Die Organisation wirft den Behörden „mangelnde Transparenz“ vor und fordert freien Zugang zu den Wettkampfstätten vor und während der Olympischen Spiele, um weiter Proben entnehmen zu können.
Derzeit ist geplant, dass die Schwimmstrecke des Triathlons und das Freiwasserschwimmen in der Seine in Paris stattfinden sollen. Startpunkt soll an der prunkvollen Brücke Pont Alexandre III sein.
Baden in der Seine eigentlich verboten
Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, die sich die Reinigung der Seine bis zu den Olympischen Spielen auf die Fahnen geschrieben hat, hatte Präsident Emmanuel Macron zu Beginn des Jahres eingeladen, im Juli mit ihr gemeinsam in der Seine zu baden, Macron sagte kurz darauf zu.
Die Stadt und die Organisatoren geben die Hoffnung noch nicht auf: Sie setzen auf ein großes Überlaufbecken in der Nähe des Gare d’Austerlitz sowie auf einen Anschluss zahlreicher flussaufwärts gelegener Häuser an die Kanalisation.
Ein kräftiges Gewitter kurz vor den Wettbewerben könnte die Wasserqualität allerdings kurzfristig erheblich verschlechtern. In diesem Fall sollen die Wettbewerbe um einige Tage verschoben werden.
Das Baden in der Seine ist in Paris seit 1923 verboten. Die Stadt setzt darauf, dass nach den Olympischen Spielen mehrere Badestätten im Sommer für Besucher geöffnet werden können. Im Pariser Bassin de La Villette, das von einem Kanal gespeist wird, wird bereits seit einigen Jahren im Sommer ein Freibad eingerichtet. (afp)
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