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Woke Haltung als Vertragspflicht

Kritik an LGBTQ-Ideologie verboten: BVB ließ Felix Nmecha Maulkorbklausel unterschreiben

Eine Ideologieklausel enthält der Vertrag, den der BVB seinem Neuzugang Felix Nmecha vorgelegt hatte. Der evangelikale Christ muss auf öffentliche Kritik an der LGBTQ-Community verzichten.

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Felix Nmecha ist von Wolfsburg nach Dortmund gewechselt.

Foto: David Inderlied/dpa

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Lesedauer: 4 Min.

Den Meistertitel konnte der FC Bayern München dem BVB am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 2022/23 noch wegschnappen. Ihre Grundwerte lassen sich die Dortmunder Fußballprofis jedoch nicht nehmen. Diese Erfahrung musste nun auch Neuzugang Felix Nmecha machen: Er musste sich bei seiner Vertragsunterzeichnung bis 2028 dazu verpflichten, keine kritischen Aussagen gegenüber der LGBTQ-Community in der Öffentlichkeit zu tätigen.

Nmecha soll beim BVB Bellingham ersetzen

Wie die Zeitungen der AZ/WAZ-Gruppe berichteten, hat der BVB dem früheren Wolfsburg-Mittelfeldstar einen Maulkorb mit Blick auf soziale Medien auferlegt. Sollte er künftig auf Instagram oder anderen Kanälen Inhalte verbreiten, die gegen die sogenannten Grundwerte des Vereins verstoßen, droht eine Vertragsstrafe. Diese kann im Extremfall bis in die Millionen gehen.
Nmecha soll beim Vizemeister den Regisseur Jude Bellingham ersetzen, der zu Real Madrid wechselt. Für den Transfer hat Dortmund 30 Millionen Euro auf den Tisch gelegt. Das Portal „transfermarkt.de“ schätzte den Marktwert von Felix Nmecha vor wenigen Wochen noch auf acht Millionen Euro.
Der in Hamburg geborene Nmecha hatte seine Karriere 2017 beim europäischen Spitzenklub Manchester City begonnen. Im Jahr 2021 wechselte er nach Wolfsburg. Da die Familie 2007 nach Großbritannien ausgewandert war, bestritt der Doppelstaatsbürger im Nachwuchsbereich sowohl Länderspiele für England als auch für Deutschland.

Bekenntnis zu Bibel als Richtschnur des Lebens

Nmecha war zuletzt ins Visier von woken Mitgliedern des DFB und des Vereinsfußballs sowie gleichgesinnten Fangruppen geraten. Dies lag daran, dass er sich in sozialen Medien als evangelikaler Christ zu erkennen gab – und dabei auch kritische Beiträge zum Zeitgeschehen postete.
So hatte er im Februar einen Beitrag des katholischen US-Kommentators Matt Walsh geteilt, der sich gegen Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen wendete. Nach deutscher Lesart gilt eine solche Position gemeinhin als „transphob“.
Zu Beginn des sogenannten Pride-Monats teilte er ein kritisches Video des Accounts „reformedbychrist“. Darin klang die christliche Vorstellung an, wonach Stolz eine Sünde darstelle. Infolge des „toleranten“ Shitstorms, der daraufhin über ihn hereinbrach, räumte er ein, dass der Walsh-Beitrag „gegen die Werte des VfL“ verstoßen habe.
Allerdings blieb Nmecha bei dem Bekenntnis, wonach er die Bibel als „die Grundlage für die Wahrheit“ betrachte und sein Leben danach ausrichte.

Newcastle bot deutlich weniger als der BVB

In einem BVB-Video erklärte er nun, es seien „ein paar Sachen […] aus dem Kontext genommen“ worden. Er sei natürlich Christ, aber er „liebe alle Leute“ und „diskriminiere nicht“. BVB-Präsident Reinhold Lunow äußerte, Nmecha werde sich „bei vielen Schwarzgelben noch Vertrauen erarbeiten müssen“. Seines und das des BVB-Geschäftsführers Hans-Joachim Watzke habe er jedoch bereits. Dies habe auch mit seiner Bereitschaft zu tun, den ideologischen Maulkorb zu akzeptieren. Lunow äußerte:
„Er hat mir glaubwürdig versichert, dass er die Werte unseres Grundwertekodex teilt und danach handeln wird.“
Im März stand Nmecha erstmals auch für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Platz. Neben dem BVB zeigte sich auch Newcastle United an dem Mittelfeldstrategen interessiert. Ob auch dort Ideologieklauseln eine Rolle gespielt hätten, ist unbekannt. Das Angebot der Engländer lag jedoch nur bei 17,5 Millionen Euro.

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