Stadt Mönchengladbach prüft anstehendes Bundesliga-Derby
Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus könnte nun auch für den Fußball große Konsequenzen haben. Geisterspiele sind zu befürchten.

Karl-Josef Laumann (CDU) ist der Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen.
Foto: Federico Gambarini/dpa/dpa
Ob das Bundesliga-Derby Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln am Mittwoch ohne Zuschauer ausgetragen werden muss, ist weiter unklar.
Nach der Empfehlung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern wegen der Coronakrise vorerst abzusagen, wollte sich die Stadt Mönchengladbach als zuständige Gesundheitsbehörde bisher noch nicht festlegen.
„Die Stadt Mönchengladbach wird im Nachgang des Spiels gegen den BVB und den Entwicklungen am Wochenende auch die anstehende Begegnung gegen Köln bewerten“, erklärte ein Stadtsprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Dies werde nun besprochen.
Am Sonntagabend hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) erklärt, dass das Derby voraussichtlich nicht vor Publikum im Stadion stattfinden. „Ob sie ohne Publikum spielen oder ob sie gar nicht spielen, das muss schon der Verein entscheiden, nicht ich“, sagte Laumann in der ARD-Sendung „Anne Will“. Aber Nordrhein-Westfalen werde die Empfehlung von Bundesgesundheitsminister Spahn umsetzen – „und zwar morgen oder jetzt, vollkommen klar“.
Laumann sagte, bei der Bundesliga sei es auch wichtig, dass man nicht einzelne Vereine bestrafe, sondern dass man dies in der Gesamtheit sehe. „Wenn wir jetzt ganz klar sagen, wir wollen in Nordrhein-Westfalen keine Veranstaltungen mehr (mit) über 1000 Menschen zulassen, dann ist das eine Empfehlung des Landesgesundheitsministers an die unteren Gesundheitsbehörden.“ Diese müssten entscheiden. Er sei aber sicher, dass es nun eine einheitliche Umsetzung gebe. „In Wahrheit ist es wie eine Anordnung.“
CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer bezeichnete mögliche Spiele der ohne Publikum als vertretbare Maßnahme. Es sei immer gesagt worden, dass Maßnahmen angepasst würden, sagte Kramp-Karrenbauer im ZDF-„Morgenmagazin“. „Und deswegen ist es richtig zu sagen, auch mit Blick auf das, was in Europa passiert: Wir müssen Großveranstaltungen anders in den Blick nehmen.“
Die Ankündigung aus Nordrhein-Westfalen, dass es Geisterspiele geben werde, „das ist aus meiner Sicht, wenn es um die Gesundheit geht, sicherlich auch vertretbar. Und insofern setze ich da auch auf das Einsehen der einzelnen Vereine und aber auch derjenigen Stellen, die es dann anordnen müssen“, sagte Kramp-Karrenbauer.
Zuvor hatte bereits Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ gesagt: „Großveranstaltungen haben natürlich die Neigung, dass da viel übertragen wird. Deshalb werden wir diesen Rat jetzt auch in den Ländern, bei uns in Nordrhein-Westfalen und anderswo, umzusetzen.“ (dpa)
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