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Höherer Wohlstand, höhere Schäden: Naturkatastrophen 2021 kosteten Milliarden
Weltweite Überschwemmungen, Brände, Wirbelstürme: Das Jahr 2021 sei, laut einer Studie, eines der teuersten Naturkatastrophenjahre seit Beginn der Erfassung. Für Bjorn Lomborg , Präsident des Copenhagen Consensus, blieben allerdings bei den „aufgebauschten Meldungen“ wichtige Faktoren unberücksichtigt.

Eine überflutete Straße. Symbolbild. Foto. iStock
Naturkatastrophen hätten in diesem Jahr weltweit Schäden von geschätzt 250 Milliarden Dollar (221 Milliarden Euro) angerichtet. Extreme Wetterereignisse wie tiefer Winterfrost, Überschwemmungen, schwere Gewitter, Hitzewellen und ein schwerer Hurrikan führten zu versicherten Schäden von geschätzt 105 Milliarden Dollar (93 Mrd Euro), wie der Schweizer Rückversicherungskonzern Swiss Re am Dienstag mitteilte.
Das sei die vierthöchste Summe seit Beginn der Erfassungen im Jahr 1970. Im Vergleich zu 2020 stiegen die Schäden insgesamt um fast ein Viertel (24 Prozent).
Allerdings habe man bei diesen Vergleichen einen Punkt vergessen: Heute gebe es viel mehr Schaden als noch vor einigen Jahrzehnten. Die Welt sei reicher geworden, die Bevölkerung gewachsen, Anzahl und Qualität der Bauwerke seien gestiegen, erklärte Bjorn Lomborg, Präsident des Copenhagen Consensus und Gastwissenschaftler an der Denkfabrik Hoover Institution.
Nehme man bei Überschwemmungen, Bränden, Wirbelstürmen und der gleichen diese Variable heraus, indem man den Schaden in Prozent des Bruttoinlandsproduktes betrachte, ergebe sich tatsächlich ein optimistischeres Bild: Der Trend der wetterbedingten Schäden von 1990 bis 2020 sei von 0,26 Prozent des weltweiten BIP auf 0,18 Prozent zurückgegangen.
Lomborg berichtet von aufgebauschten Meldungen über Hurrikans, Hitzewellen und Waldbränden. Oft würden Medien die Statistik des National Centers for Environmental Information aufführen, in der angegeben werde, dass die Anzahl der Naturkatastrophen steige, die einen Schaden von über einer Milliarde US-Dollar verursachen.
Die “teuersten” Naturkatastrophen
So wurde als teuerste Naturkatastrophe in diesem Jahr der Hurrikan “Ida” aufgeführt, der ab Ende August im Bundesstaat Louisiana am Golf von Mexiko im Süden der USA auf Land getroffen war und schwere Verwüstungen angerichtet hatte. In den nordöstlichen Regionen des Landes löste der Sturm dann Überschwemmungen und Sturmfluten aus; betroffen davon war unter anderem die Metropole New York.
Zweitteuerste Katastrophe sei der Wintersturm “Uri” gewesen – ebenfalls in den USA. Er brachte extreme Kälte, starken Schneefall und Eisbildung, insbesondere im Staat Texas, wo das Stromnetz aufgrund von Frostbedingungen mehrfach ausfiel.
Das teuerste Ereignis in Europa seien die Überschwemmungen im Juli in Deutschland, Belgien und angrenzenden Ländern gewesen, die wirtschaftliche Schäden von über 40 Milliarden Dollar angerichtet hätten. (afp/sm/dl/dpa)
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