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Das Immunsystem im Gleichgewicht

Die Kraft aus dem Sprossenkohl

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Brokkoli und Kohl stärken die natürliche Immunabwehr.

Foto: Michael Batfish/flickr.com

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Lesedauer: 3 Min.

Ständige Reizung der Schleimhaut kann dazu führen, dass in den oberen Atemwegen eine chronische Entzündung, Asthma oder allergische Rhinitis entsteht. Jeden Tag sind unsere Schleimhäute ständiger Belastung durch Schadstoffe und klimatisierter Luft ausgesetzt, die das Gleichgewicht unseres Immunsystems stören. Sie lassen den Übergang zu überschießender Abwehrreaktion oder Abwehrschwäche hauchdünn werden, daher ist unser Immunsystem auf gesunde Abwehrbarrieren angewiesen. Der Brokkoli jedoch enthält Substanzen, die die Produktion von bakterientötenden Enzymen anregen, die die Krankheitserreger eliminieren, bevor sie in den Körper eindringen, ohne das Immunsystem in Anspruch zu nehmen.
Forscher der Universität von Kalifornien haben einen Wirkstoff in Brokkoli entdeckt, der die angeborene Immunabwehr an der Nasenschleimhaut verstärken kann. Im Fachblatt „Clinical Immunology“ berichteten Dr. Riedl und seine Kollegen, dass sich bei ihrer Studie die Bildung von bestimmten Enzymen mit Hilfe von Brokkoli um das Zwei- bis Dreifache erhöht hat. In der Studie hat das Team von Dr. Riedl 65 Versuchspersonen drei Tage lang entweder verschiedene Mengen von Broccoli oder von Alfalfa-Sprossen, die diesen Wirkstoff nicht enthalten, verabreicht.
Wenn jedoch die Haut verwundet ist oder aber der Mensch unter Stress leidet, sich ungesund ernährt, sich hängen lässt oder zudem noch psychisch konfliktbeladen ist, wird diese Abwehrbarriere rissig. Das Immunsystem ist jedoch nicht darauf ausgelegt, mit diesen vielen eindringenden Keimen und Schadstoffen fertig zu werden, es tendiert zu überschießenden Abwehrrektionen und Abwehrschwäche.
Entscheidend ist die Regulierung des Immunsystems
Was sich genauer abspielt, wenn das Immunsystem fehlreguliert wird und sich etwa gegen den Körper selbst wendet, haben nun Forscher vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig auf Zellbiologischer Ebene untersucht.
Die Forscher entdeckten einen komplexen Regelungsmechanismus, der von den Zellen in den Alveolen der Lunge ausgeht. Hier in den feinsten Strukturen der Lunge, den Lungenbläschen, soll sich die Entscheidung vollziehen, ob das körpereigene Abwehrsystem in den Alarmzustand versetzt wird, oder ob das Immunsystem doch eher „ein Auge zudrückt“ und mögliche Krankheitserreger ignoriert.
“Die Zellen in der Lungenschleimhaut sind in der Lage, die Immunreaktion auszubalancieren”, erläutert Marcus Gereke vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung. “Sie können sowohl entzündungsfördernd als auch entzündungshemmend wirken – je nachdem, welche Botenstoffe sie ausscheiden.”
Somit steht die Regulierung des Immunsystems an zentraler Stelle, da sie die Immunabwehr gezielt hemmen kann und damit chronische Entzündungen heilen kann, genauso wie sie das Immunsystem aktivieren kann, um gegen Neubildungen und chronischen Infektionen aktiv zu werden.
“Damit sind die Schleimhautzellen überraschenderweise ein wichtiger Teil der Immunabwehr in der Lunge”, so Dunja Bruder, die Leiterin der Braunschweiger Arbeitsgruppe. “Der regulierende Einfluss der Lungenzellen auf eine Immunantwort wurde bislang völlig unterschätzt.
Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 10/09

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