
Corona-Impfung von AstraZeneca etwas häufiger von Nebenwirkungen begleitet
In drei bis vier von 1.000 Fällen kommt es einer aktuellen Auswertung der Arzneimittelsicherheitsbehörde MHRA zufolge in Großbritannien zu Nebenwirkungen bei der Corona-Impfung. Dies entspricht im Wesentlichen den Erfahrungen der klinischen Testphase.

Der Pharmakonzern Astrazeneca.
Foto: iStock
Die Regierung von Großbritannien hat bereits am 9. Dezember 2020, wenige Tage nach der ersten Zulassung für einen Corona-Impfstoff durch die zuständige US-amerikanische Behörde FDA, mit ihrer Impfkampagne begonnen.
Mittlerweile sind mehr als 20 Prozent der Bevölkerung im Vereinigten Königreich geimpft – und die Regierung hat eine erste Bilanz bezüglich der Verträglichkeit der Impfstoffe vorgelegt.
Corona-Impfung von AstraZeneca etwas häufiger von Nebenwirkungen begleitet
Der Bericht berücksichtigt die Daten bis zum 31. Januar 2021. Zum damaligen Zeitpunkt wurden in Großbritannien 6,6 Millionen erste Impfdosen des Präparats von Pfizer/BioNTech und drei Millionen Dosen des von der Universität Oxford und AstraZeneca verabreicht, dazu kamen etwa 500.000 Personen, die auch bereits mit der Nachimpfung von Pfizer/BioNTech versorgt worden waren.
In allen Fällen, in denen Nebenwirkungen auftraten, wurde eine sogenannte „Gelbe Karte“ registriert. Mit Stand vom 31. Januar waren in 20.319 Fällen der Pfizer/BioNTech-Impfung solche aufgetreten, in 11.748 Fällen war das AstraZeneca-Präparat involviert und für 72 Berichte existiert keine Zuordnung.
Die Inzidenz von Nebenwirkungen liegt für beide Präparate demnach zwischen 0,3 und 0,4 Prozent.
Symptome ähnlich wie schon bei klinischen Tests
In beiden Fällen reichte das Spektrum der Nebenwirkungen von Reaktionen an der Einstichstelle über grippeähnliche Symptome, Kopfschmerzen, Schüttelfrost oder Müdigkeit über Übelkeit oder Fieber bis hin zu Muskelschmerzen oder beschleunigtem Herzschlag. Alle diese Reaktionen traten bereits zeitnah nach der Impfung auf und verflogen alsbald wieder.
Im Vorfeld der Zulassung, für die in Großbritannien die Regulierungsbehörde MHRA zuständig ist, hatten beide Impfstoffentwickler klinische Studien durchgeführt.
Pfizer und BioNTech hatten 44.000 Freiwillige rekrutiert, um im Vorfeld der Zulassung den Impfstoff verabreicht zu bekommen, im Fall von AstraZeneca und der Universität Oxford waren es 23.000.
Risiko eines schweren Corona-Verlaufs deutlich reduziert
Die Beobachtungen der MHRA bestätigen im Wesentlichen die Ergebnisse der klinischen Tests. Die Schutzwirkung gegenüber symptomatischen Infektionen mit COVID-19 erweist sich als hoch, das Risiko schwerer Verläufe der Erkrankung ist reduziert.
Im Fall des BioNTech-Präparats gehörten Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen oder Fieber zu den am häufigsten festgestellten Effekten. Sie traten in dieser Testphase bei mehr als zehn Prozent der Geimpften auf.
Ein ähnliches Bild zeigte sich bei AstraZeneca. In beiden Fällen waren die Reaktionen nicht stark ausgeprägt und klangen nach maximal einigen Tagen wieder vollständig ab.
Bei jüngeren Menschen waren Nebenwirkungen häufiger zu bemerken als bei Personen über 55 Jahren.
Die Bilanz ähnele jener, die auch bei anderen Impfstoffen zu beobachten sei, heißt es in der Auswertung. Es sei auch nicht in jedem Fall davon auszugehen, dass die Beschwerden nachgewiesenermaßen Nebeneffekte der Impfung darstellten. In einigen Fällen sei es möglich, dass diese auch unabhängig davon aufgetreten wären.
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