“Konzentrierter Brokkoli” lindert Autismus
Autismus ist ein Sammelbegriff für tiefgreifende Entwicklungsstörungen auf Grund komplexer Störungen des Nervensystems. Einer Studie zufolge gingen die Symptome bei den zumeist männlichen Probanden zurück, wenn sie hochkonzentriertes Sulforaphan aus Brokkolisprossen bekamen.

Autisten zeigten ein sozialverträglicheres Verhalten, nachdem sie Brokkolisprossen in konzentrierter Form bekamen.
Foto: fotolia.com
Es ist nicht so, dass Autisten gleich wieder “normal” werden, wenn sie hin und wieder Brokkoli essen. Vielmehr seien es sehr hohe Dosen an Sulforaphan, die Erfolge bei der Behandlung schwerer Entwicklungsstörungen zeigen, so ein Forscherteam vom Massachusetts Hospital for Children aus dem US-amerikanischen Lexington.
Autisten sind Menschen, die von Kindheit an Schwierigkeiten haben, sich ihren Mitmenschen mitzuteilen und können zunächst keine Geste, kein Lächeln, kein Wort verstehen. Sie kapseln sich ab (daher der Name: Autos bedeutet Selbst).
Zwanghaftes Sammeln und Ordnen
Sie bestehen zwanghaft auf ganz bestimmte Ordnungen oder können ihre Bezugspersonen zur Verzweiflung bringen, weil sie Dinge exzessiv sammeln oder anordnen oder nur ganz bestimmte Kleidung tragen wollen.
Die intellektuelle Begabung von Menschen mit Autismus ist sehr unterschiedlich, so “Autismus-online.de”. Einige Autisten sind geistig behindert, andere durchschnittlich intelligent. Manche verfügen über außerordentliche Inselbegabungen (sogenannte Savants).
Hilfe durch Sulforaphan
Die Forscher untersuchten die Wirkung der chemischen Verbindung Sulforaphan auf solche Menschen. Sulforaphan gehört in die Klasse der Senföle und kommt in Brokkoli und Kohl vor. Vor sich hatten die Wissenschaftler 44 männliche Teilnehmer im Alter von dreizehn bis siebenundzwanzig Jahren. Einem Teil davon verabreichten die Forscher über 18 Wochen lang Sulforaphan-Brokkoli-Sprossen-Extrakt. Dazu ließen sie Brokkoli-Sprossen drei Tage lang keimen.
Was die Forscher dann beobachten konnten, lässt Autisten und vor allem deren Angehörige hoffen. In der Gruppe, die Sulforaphan bekam, hatten sich die Autismus-Symptome nach Ablauf der 18-wöchigen Studie um ein Drittel verbessert. Das berichtet “Zentrum der Gesundheit”.
Doch als die Forscher sich vier Wochen nach Studienende nach ihren Teilnehmern erkundigten, hatten die jungen Männer wieder die starken Autismus-Anzeichen wie vorher. Das zeigt, dass nur eine dauerhafte und hochdosierte Therapie mit Sulforaphan merklich Linderung verschafft. (kf)
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