In einer aktuellen Studie der University of Pennsylvania wurde festgestellt, dass bestimmte Lipid-Nanopartikel, die in den mRNA-COVID-19-Impfstoffen verwendet wurden, Entzündungen in den Zellen auslösen können. Diese Entzündungsreaktionen wären laut den Studienautoren allerdings reduzierbar oder sogar umkehrbar, wenn man andere Arten von Lipid-Nanopartikeln einsetzen würde.
Die Wissenschaftler testeten verschiedene Arten von Lipid-Nanopartikeln im Tierversuch, darunter ALC-0315 und SM-102, die in den COVID-19-Impfstoffen von Pfizer und Moderna zum Einsatz kommen. Es stellte sich im Tierversuch heraus, dass einige der untersuchten Nanopartikel durch Schädigung bestimmter Zellstrukturen, der Endosomen, Entzündungen verursachten. Die Intensität der Entzündung war jedoch unterschiedlich.
Bestimmte Arten von Lipid-Nanopartikeln hätten laut den Forschern sogar das Potenzial, Entzündungen zu reduzieren. Die Forscher schreiben, dass ihre Erkenntnisse „zu allgemein sichereren Lipid-Nanopartikeln führen können”, die schließlich sogar zur Behandlung von Entzündungskrankheiten eingesetzt werden können.
Lipid-Nanopartikel beschädigen Zellstrukturen
Seit der Markteinführung der COVID-19-Impfstoffe kamen Lipid-Nanopartikel großflächig in den Impfstoffen von Pfizer und Moderna zum Einsatz. In den Impfstoffen dienen die kleinen Partikel als Schutzhülle der mRNA. Während ursprünglich davon ausgegangen wurde, dass die mit mRNA gefüllten Lipid-Partikel an der Einstichstelle verbleiben, zeigten Tierstudien schon früh, dass sich die Partikel in vielen Organen des Körpers verteilen und anreichern können, wie
Epoch Times berichtete.
Allerdings war bisher unklar, ob die Lipid-Nanopartikel in den Zellen der Organe und Gewebe, in die sie vordringen können, auch negative Effekt haben können. In der aktuellen
Studie der
University of Pennsylvania untersuchten Wissenschaftler nun, ob und über welche Mechanismen unterschiedliche Sorten von Lipid-Nanopartikeln Entzündungen in Zellen auslösen können.
Dafür wurden Mäusen verschiedene Arten von Lipid-Nanopartikeln entweder durch Injektion oder Inhalation verabreicht. Die Untersuchung der Tiere erfolgte 24 Stunden nach der Verabreichung.
Normalerweise werden fremde Substanzen, die in Zellen gelangen, in sogenannten Endosomen eingeschlossen. Innerhalb dieser Endosomen wird die Substanz verdaut und abgebaut, um zu verhindern, dass etwas Schädliches in die Zelle gelangt. Die Forscher zeigten, dass Lipid-Nanopartikel diesem Verdauungsprozess entkommen konnten, indem sie Löcher in die Wände der Endosomen „schlagen”.
Die Forscher stellten fest, dass diese Löcher zu Entzündungsreaktionen führen können. Dabei zeigten die Ergebnisse: Je größer der Schaden war, den die Endosomen nahmen, desto stärker war die Entzündungsreaktion.
Die „richtigen” Lipid-Nanopartikel könnten Entzündungen reduzieren, statt sie zu verursachen
Obwohl manche Sorten von Lipid-Nanopartikeln, darunter manche, die in den COVID-19-Impfstoffen von Pfizer und Moderna verwendet wurden, in den Zellen Entzündungen hervorrufen konnten, sehen die Forscher unter bestimmten Voraussetzungen auch Potenzial für zukünftige Therapien.
Lipid-Nanopartikel können aus einer Vielzahl von verschiedenen Lipiden (Fetten) oder Kombinationen von mehreren Lipiden bestehen. Wenn Lipid-Nanopartikel aus den „richtigen” Fettbestandteilen bestehen, können sie den Endzündungseffekt laut den Forschungsergebnissen sogar ins Gegenteil umkehren.
Ein Beispiel dafür waren die Lipid-Partikel 4A3-SC8, die
aus einer bestimmten Kombination von langkettigen Fettderivaten zusammengesetzt sind. Der Effekt konnte weiter verbessert werden, indem die Forscher darin mRNA, die für das entzündungshemmende Mittel Thiodigalactosind codiert, verkapselten. Im Gegensatz zu anderen getesteten Lipid-Partikeln führte diese Kombination dazu, dass Lungenschäden bei Mäusen innerhalb weniger Stunden reduziert und Entzündungen gelindert wurden.
Allerdings sind detaillierte klinische Studien am Menschen, sowohl zu den ausgelösten Entzündungen als auch zu den entzündungslindernden Effekten der Lipid-Nanopartikel, bisher noch ausständig.