COVID-19 kann laut derzeitigen Erkenntnissen in seltenen Fällen eine mitochondriale Dysfunktion in Herz, Nieren und Leber verursachen. Ärzte haben jedoch einige Vorschläge, wie man die Schäden behandeln kann.
COVID-gekaperte Mitochondrien
Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zellen, die Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP) produzieren. Forscher bezeichnen einen Rückgang der Energieproduktion in den Mitochondrien in der Regel als mitochondriale Dysfunktion.
Professor Keshav Singh, Spezialist für Genetik und Mitochondrienforschung an der Universität von Alabama, hat in seiner
Arbeit gezeigt, dass SARS-CoV-2 während einer COVID-19-Infektion in die Mitochondrien eindringen und deren Energiestoffwechsel kapern kann. Dadurch kann die mitochondriale Energieproduktion beeinträchtigt werden.
Die ATP-Produktion durchläuft eine Reihe von Schritten. Die ersten Schritte finden außerhalb der Mitochondrien statt und erzeugen nur wenige ATP-Moleküle. Die letzten Schritte erfolgen dagegen innerhalb der Mitochondrien und erzeugen das meiste ATP.
Singhs
Studie aus dem Jahr 2021 ergab, dass in Zellen, die mit SARS-CoV-2 infiziert sind, die Gene unterdrückt werden, die an den späteren Prozessen der ATP-Produktion, der sogenannten oxidativen Phosphorylierung, beteiligt sind.
Eine
Studie des Children’s Hospital of Philadelphia zeigte außerdem, dass das Virus die oxidative Phosphorylierung im Herzen, in den Nieren und in der Leber unterdrückte.
Der Hausarzt Dr. Scott Jensen erklärte gegenüber Epoch Times, dass die Ergebnisse der Studie einige der Symptome und Laborergebnisse bei Patienten mit
Long COVID und Impfschäden erklären könnten. „Es gibt Menschen, bei denen ein Nierenversagen einsetzt; die Leberfunktionsenzyme steigen an, sie haben also eine eingeschränkte Leberfunktion“, so Dr. Jensen. „Die Menschen bekommen Symptome am Herzen.“
Häufig auftretende Symptome
Müdigkeit und eine Art von „Gehirnnebel“ sind typische Erscheinungen sowohl bei Long-COVID-Patienten als auch bei Personen, die nach der COVID-19-Impfung Nebenwirkungen erleiden. Beide Zustände könnten auf dieselbe Ursache zurückzuführen sein: eine mitochondriale Dysfunktion.
Ein Mangel an Energie äußert sich oft in ausgeprägter Müdigkeit. Dieser „Gehirnnebel“ resultiert aus einer ähnlichen Ursache, bei der das Gehirn aufgrund von reduziertem ATP nicht optimal arbeitet. Weitere Symptome können Brust- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen sowie Funktionsstörungen der Organe sein.
Der Allgemeinmediziner Dr. Jeffrey Nordella verglich den Zustand mit einem Auto: Ein Mangel an ATP ist vergleichbar mit einem Fahrzeug, das versucht zu fahren, obwohl es keinen Treibstoff hat. Jedes Organ, das nicht über ausreichend ATP verfügt, kann seine normale Funktion nicht ausüben.
Hilfe bei mitochondrialer Dysfunktion
Die Behandlung einer mitochondrialen Dysfunktion sollte sich auf die Zufuhr von Nährstoffen konzentrieren, die die Mitochondrien bei der Energieproduktion unterstützen, empfiehlt Dr. Miguel Antonatos. Er ist Facharzt für Innere Medizin im US-Bundesstaat Illinois.
1. Nährstoffe und Nahrungsergänzungsmittel
Quercetin und Resveratrol
Dr. Antonatos’ Behandlungsschema umfasst Quercetin und Resveratrol, starke Antioxidantien, die die oxidative Phosphorylierung unterstützen können. Quercetin und Resveratrol fördern auch das Wachstum der Mitochondrien. Resveratrol kann zudem die Mitophagie, den Recyclingprozess dysfunktionaler Mitochondrien, stimulieren.
B-Komplex-Vitamine
Diese Gruppe von Nährstoffen spielt eine entscheidende Rolle im Energiestoffwechsel. Dr. Antonatos hebt insbesondere Riboflavin (B2), Niacin (B3) und Pantothensäure (B5) hervor, die als Vorläufermoleküle für die Energieproduktion in den Mitochondrien dienen.
MelatoninMitochondrien produzieren Melatonin. Melatonin ist nicht nur ein starkes Antioxidans, sondern hält auch die
Integrität der Mitochondrien aufrecht.
Das Hormon aktiviert nachweislich Gene, die an der mitochondrialen Produktion beteiligt sind, und trägt zur Aufrechterhaltung des elektrochemischen Gleichgewichts in den Mitochondrien bei. Melatonin wird auch mit einer verbesserten ATP-Produktion in Verbindung gebracht.
KurkumaDas in Kurkuma enthaltene bioaktive Molekül Curcumin
weist sowohl antioxidative als auch entzündungshemmende Eigenschaften auf. Darüber hinaus kann es Signalwege aktivieren, die an der Mitochondrienbildung, oxidativer Phosphorylierung und Mitophagie beteiligt sind.
Alpha-Liponsäure
Als Antioxidans und Entzündungshemmer hilft Alpha-Liponsäure, Stressreaktionen während und nach Infektionen zu minimieren.
Fasten
Es wurde festgestellt, dass Fasten die Autophagie fördert – einen Prozess, der zur Eliminierung des Virus und seiner Spike-Proteine beiträgt. Weiterhin unterstützt es die Bildung neuer Mitochondrien und kann dabei helfen, oxidativen Stress zu mindern.
2. Medikamente und therapeutische Ansätze
MethylenblauDr. Jensen und Dr. Antonatos empfehlen Methylenblau in niedriger Dosierung, um die Funktion der Mitochondrien zu verbessern.
Forschungsergebnisse zeigen, dass Methylenblau Elektronen an den oxidativen Phosphorylierungsprozess abgibt und so möglicherweise die Effizienz der ATP-Produktion verbessert. Die Ärzte vermuten, dass das Therapeutikum das elektrische Gleichgewicht der Mitochondrien reguliert, was von entscheidender Bedeutung ist.
IvermectinIvermectin ist in der Lage, sich an das COVID-19-Virus und sein Spike-Protein anzuheften, wodurch die Autophagie angeregt und somit das Virus und seine Proteine beseitigt werden. Des Weiteren hat Ivermectin entzündungshemmende Eigenschaften und scheint laut wissenschaftlichen
Untersuchungen die mitochondriale Aktivität positiv zu beeinflussen.
Niedrig dosiertes Naltrexon
Naltrexon in niedriger Dosierung trägt zwar nicht direkt zur Beseitigung der Viren oder zur Verbesserung der Mitochondrien bei. Ärzte stellten jedoch fest, dass es die Entzündung verringert, was dem Körper bei der Heilung helfen kann.
3. Elektromagnetische Feldtherapien
Krankenpfleger
Scott Douglas Marsland hat laut eigenen Angaben eine Therapie mit gepulsten elektromagnetischen Feldern (PEMF) bei seinen Long-COVID- und impfgeschädigten Patienten eingesetzt.
Er beschäftigt sich mit postakuten COVID-Folgen (PASC) und Impfschäden durch die COVID-Impfung. Seit Februar 2022 behandelte er mehr als 1.300 Patienten im Zusammenhang mit COVID-19. Zudem leitet er die Betreuung von mehr als 300 Patienten mit PASC und Impfschäden.
Schon kurz nach Therapiebeginn berichten einige Patienten von spürbarer Energiesteigerung und Stärkung der Muskelkraft.
Der Körper
verfügt über elektromagnetische Felder (EMF), Bereiche, die sowohl elektrische als auch magnetische Energie enthalten. Starke und ionisierende elektromagnetische Felder von ultraviolettem Licht und Röntgenstrahlen können den Körper schädigen, während einige schwächere EMF die Gesundheit fördern können.
Schwache EMF mit der richtigen Frequenz und Stärke, wie die PEMF, können die Bewegung von Elektronen in den Zellen beeinflussen, was für die oxidative Phosphorylierung wichtig ist.
Mehrere
Studien zeigten außerdem, dass die PEMF-Therapie die Aktivität der Mitochondrien verändern kann. Die ATP-Produktion verbesserte sich,
gleichzeitig stiegen die mitochondrialen Abwehrkräfte gegen Oxidation.
Im Jahr 2021 veröffentlichte die University of Rochester School of Medicine and Dentistry in Scientific Reports eine
Studie. Ihr zufolge verbessern PEMF-Therapien die mitochondriale Aktivität bei der Knochenheilung.
Im Jahr 2022
präsentierten mehrere Wissenschaftler in Wien einen Long-COVID-Patienten, der erfolgreich mittels eines PEMF-Geräts behandelt wurde. „Müdigkeit, Arbeitsfähigkeit, Lebensqualität und psychisches Wohlbefinden verbesserten sich im Verlauf der Behandlung deutlich und zeigten 6 Wochen später stabile Ergebnisse“, schrieben die Autoren.