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Tedros Adhanom Ghebreyesus: Der Gesundheitsminister von Äthiopien ist neuer Chef der WHO

Der Äthiopier Tedros Adhanom Ghebreyesus ist zum neuen Direktor der WHO gewählt worden. Es war das erste Mal, dass die Staaten über ihre künftige Führung abstimmten, bisher konnte das Exekutivkomitee lediglich einen Kandidaten vorschlagen, den die Mitglieder dann absegnen sollten.

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Die bisherige Direktorin der WHO, Margaret Chan (L) und der neu gewählte Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus (R) am 23. Mai 2017.

Foto: FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Der Äthiopier Tedros Adhanom Ghebreyesus ist zum neuen Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gewählt worden. Das teilte die UN-Behörde am Dienstag mit. Bei der Abstimmung setzte er sich im dritten Wahlgang gegen zwei weitere Kandidaten durch – den Briten David Nabarro und die Pakistanerin Sania Nishtar. Nabarro galt innerhalb der WHO eigentlich als Favorit bei der Wahl.
Tedros übernimmt das Amt von der bisherigen WHO-Direktorin Margaret Chan aus Hongkong, deren zehnjährige Amtszeit von heftiger Kritik am Umgang der WHO mit der Ebola-Epidemie in Westafrika mit mehr als 11.000 Toten überschattet wurde.
Der 52-jährige Tedros war von 2005 bis 2012 Gesundheitsminister in Äthiopien. In seiner Heimat hatte er mit dem Bau tausender Kliniken die Gesundheitsversorgung stark ausgeweitet und die Versorgung in den Gemeinden vorangetrieben.
Kritiker werfen Tedros allerdings vor, drei Cholera-Epidemien in seinem Land vertuscht zu haben. Tedros tritt sein Amt am 1. Juli an. Er ist der erste Afrikaner an der Spitze der WHO und erhielt die einstimmige Unterstützung der Afrikanischen Union.

Die Staaten stimmten zum erste Mal direkt über ihren Direktor ab

Es war das erste Mal, dass die 194 Mitgliedstaaten der WHO über ihre künftige Führung abstimmten. Bislang hatte das Exekutivkomitee lediglich einen Kandidaten vorgeschlagen, den die Mitglieder dann absegnen sollten.
Vor der Stimmabgabe sagte Tedros zu, die WHO mit “Spitzenkräften” ausstatten und zugleich eine strikte Rechenschaftspflicht einführen zu wollen. Kritikern zufolge war dies bei der in Genf ansässigen UN-Behörde erheblich vernachlässigt worden.
Als wichtigste Priorität nannte Tedros eine universelle Gesundheitsversorgung, insbesondere für die ärmsten Menschen der Welt. Er lehne es ab, “zu akzeptieren, dass Menschen sterben, weil sie arm sind”, sagte er. Er kündigte zudem “starke Antworten” auf künftige gesundheitliche Krisen an. (afp)

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