
Wut erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall
Wenn Sie lernen, negative Emotionen, insbesondere Wut, zu zügeln, können Sie Ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und sogar Krebs senken. Lesen Sie, was Ihnen im Umgang mit Wut helfen kann.

Wut und körperliche Gesundheit: Wie starke Emotionen unsere Blutgefäße beeinflussen.
Foto: iStock
Wenn Wut aufkommt, gibt es oft eine begleitende körperliche Anspannung – ein rotes und verzerrtes Gesicht, Schwitzen, Schwäche in den Beinen, ein Grummeln im Magen – man kann die Auswirkungen der Wut spüren.
Eine kürzlich durchgeführte Studie ergab, dass Wut zu Schäden an den Blutgefäßen führen kann. Dies wiederum erhöht das Risiko von Herzkrankheiten und Schlaganfällen. Auch liefert die Studie weitere Hinweise darauf, dass negative Emotionen die Herz-Kreislauf-Gesundheit beeinträchtigen könnten.
Frühere Beobachtungsstudien stellten ebenfalls fest, dass negative Emotionen wie Wut, Angst und Traurigkeit nicht nur die mentale Gesundheit der Betroffenen beeinflussen, sondern auch die körperliche Gesundheit erheblich schädigen und das Sterberisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs erhöhen können.
Die neue Studie nun, die am 1. Mai im Journal of the American Heart Association veröffentlicht wurde, untersuchte die Auswirkungen der unterschiedlichen Emotionen auf die Gefäßfunktionen.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Erinnern an wütend machende Ereignisse die Fähigkeit der Blutgefäße, sich zu erweitern, beeinträchtigt, wobei diese Beeinträchtigungen bis zu 40 Minuten anhielten.
Häufigere Wutausbrüche erhöhen das Sterberisiko durch Herzkrankheiten
In einer im Jahr 2022 im European Heart Journal veröffentlichten Studie wurden 47.077 Personen im Alter von 56 bis 94 Jahren über einen Zeitraum von neun Jahren nachbeobachtet. Die Ergebnisse zeigten, dass häufige Episoden intensiver Wut das Risiko für Herzinsuffizienz um 19 Prozent, für Vorhofflimmern um 16 Prozent und für die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 23 Prozent erhöhten.
Die Forscher stellten auch fest, dass bei Männern die Häufigkeit von Wutausbrüchen die Inzidenz von Herzinsuffizienz um 30 Prozent erhöhte, während sie bei Frauen nur um zwei Prozent anstieg. Zudem erhöhte die Häufigkeit von Wutausbrüchen bei Teilnehmern mit einer Vorgeschichte von Diabetes das Risiko für Herzinsuffizienz um 39 Prozent.
Eine andere Studie ergab auch, dass aggressives Ausdrücken von Wut gegenüber anderen das Sterberisiko durch Krebs um 14 Prozent erhöht.
Depression und Angst im Zusammenhang mit erhöhtem Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
Dr. Daichi Shimbo, Hauptautor der zuerst zitierten Studie und Professor für Medizin am Columbia University Irving Medical Center in New York, stellte fest, dass Wut die häufigste negative Emotion ist, aber auch Angst und Traurigkeit stehen mit dem Risiko von Herzinfarkten in Verbindung.
Eine vorläufige Studie, die auf den Scientific Sessions der American Heart Association im November 2023 vorgestellt wurde, analysierte Nachbeobachtungsdaten von 71.262 Erwachsenen mit einem Durchschnittsalter von 49 Jahren. Die Ergebnisse zeigten, dass Depression und Angst das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle um etwa 35 Prozent erhöhten und die Entwicklung neuer Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen beschleunigten. Konkret entwickelten 38 Prozent der Teilnehmer während des Nachbeobachtungszeitraums neue Risikofaktoren, darunter Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte und Typ-2-Diabetes.
Die American Heart Association erklärte in einer wissenschaftlichen Stellungnahme, dass es möglicherweise einen kausalen Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und den biologischen Prozessen und Verhaltensweisen gibt, die zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Daher können Interventionen zur Förderung der psychischen Gesundheit auch der Herz-Kreislauf-Gesundheit zugutekommen.
Verbindung zwischen geistigem Wohlbefinden und körperlicher Gesundheit
Dr. Jingduan Yang, Gründer und medizinischer Direktor des Yang Institute of Integrative Medicine, betonte in einem Interview mit der Epoch Times, dass das geistige Wohlbefinden einen erheblichen Einfluss auf die körperliche Gesundheit hat. Er erklärte, dass der Geist zwar oft als immateriell betrachtet wird, die Unterscheidung zwischen Materiellem und Immateriellem jedoch relativ ist, da letztlich alles aus Materie besteht.
Dr. Yang war zuvor als behandelnder Arzt in der Abteilung für Psychiatrie und Verhalten an der Thomas Jefferson University in Philadelphia, Pennsylvania, tätig.
Hier sind einige seiner empfohlenen Methoden zur Bewältigung von Wut:
- Achtsamkeit üben – dies kann negative Emotionen verbessern. Eine Studie, die 2022 im JAMA Psychiatry veröffentlicht wurde, führte eine klinische Studie mit 276 Erwachsenen mit Angststörungen durch. Die Studie ergab, dass die Wirksamkeit der achtsamkeitsbasierten Stressreduktion nach acht Wochen vergleichbar war mit der von Escitalopram, einem erstklassigen Medikament zur Behandlung von Angststörungen.
- Gesunde zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen, ist entscheidend, da angespannte Beziehungen oft zu Gefühlen von Pessimismus oder Entmutigung führen. Gesunde soziale Verbindungen können zudem die körperliche Gesundheit erheblich beeinflussen. Eine wissenschaftliche Stellungnahme, die 2022 im Journal of the American Heart Association veröffentlicht wurde, hob die schädlichen Auswirkungen von sozialer Isolation und Einsamkeit auf die Herz- und Gehirngesundheit hervor. Insbesondere waren soziale Isolation und Einsamkeit mit einem zu 30 Prozent erhöhten Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Tod durch eine dieser Bedingungen verbunden.
- Mitgefühl, Verständnis und Vergebung gegenüber anderen zu zeigen und in allen Situationen freundlich, wohlwollend und mit positiven Absichten zu handeln, ist wichtig. Es erfordert bewusste Anstrengung, diesen positiven Geist aufrechtzuerhalten, insbesondere bei unerwarteten Ereignissen. Andernfalls kann es zu Überreaktionen oder Wut führen, was anderen schadet und die eigene Gesundheit beeinträchtigt. Eine von der Harvard University geleitete Studie zeigte, dass Angst und Depressionen durch Vergebung reduziert werden kann, wodurch das geistige Wohlbefinden gesteigert wird.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Anger Increases Risk of Cardiovascular Disease and Stroke: Study“. (deutsche Bearbeitung kr)
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Anger Increases Risk of Cardiovascular Disease and Stroke: Study“. (deutsche Bearbeitung kr)
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