Einige Lichter gehen aus
BASF nimmt weltweit Anlagen vorübergehend außer Betrieb
5.000 Arbeitsplätze in Ludwigshafen betroffen - Massiver Nachfragerückgang in wichtigen Abnehmerbranchen

Stammwerk der BASF Gruppe – Ludwigshafen am Rhein. Auf einem Areal von über zehn Quadratkilometern sind rund 33.000 Mitarbeiter mit der Entwicklung, Erprobung, Herstellung und dem Verkauf von mehreren tausend Produkten beschäftigt. (Pressefoto BASF)
In einer Eilmeldung teilte die BASF mit, dass rund 80 Anlagen weltweit vorübergehend außer Betrieb genommen werden. Außerdem drosselt das Unternehmen die Produktion in gut 100 Anlagen. Für Polystyrol und Caprolactam wurde dies bereits angekündigt. Geplante Wartungsarbeiten von Anlagen werden vorgezogen.
„Schon Ende Oktober haben wir auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld hingewiesen. Seitdem hat sich die Nachfrage unserer Kunden in wichtigen Märkten nochmals deutlich verschlechtert“, erklärte Dr. Jürgen Hambrecht, Vorstandsvorsitzender der BASF SE. „Besonders Kunden aus der Automobilindustrie haben bereits erteilte Aufträge kurzfristig storniert.“
Darüber hinaus belasten der verstärkte Vorratsabbau der Kunden und die ungenügende Verfügbarkeit von Krediten in Abnehmerindustrien den Absatz.
„Die BASF wird daher 2008 das sehr gute EBIT vor Sondereinflüssen des Vorjahres nicht erreichen. Die Entwicklung im nächsten Jahr ist schwer einschätzbar. Die BASF richtet sich auf harte Zeiten ein“, so Hambrecht weiter.
Weltweit sind 20.000 Mitarbeiter von den Produktionsanpassungen betroffen. Wenn immer möglich, werden dabei flexible Arbeitszeitinstrumente eingesetzt.
Im Stammwerk Ludwigshafen hat die BASF SE eine Betriebsvereinbarung mit dem Betriebsrat geschlossen, nach der Produktionsanpassungen über die flexible Handhabung von Arbeitszeitinstrumenten wie Zeitguthaben und Urlaub aufgefangen werden sollen. Nach derzeitigem Stand der Planung werden davon in Ludwigshafen rund 5.000 Mitarbeiter betroffen sein.
Die Produktionsanpassungen erfolgen vorwiegend in Betrieben, die für die Abnehmerbranchen Automobil, Bau und Textil produzieren. Davon betroffen sind unter anderem die Wertschöpfungsketten Ammoniak, Styrol und Polyamid, in denen Vorprodukte für technische Kunststoffe, Lacke und Fasern hergestellt werden. Die Abstellungen werden innerhalb des weltweiten Produktionsverbunds der BASF abgestimmt und betreffen unter anderem die sechs Verbundstandorte in Europa, Asien und Nordamerika. Die Maßnahmen wurden größtenteils bereits eingeleitet, für einzelne Anlagen ist eine verringerte Auslastung bis Januar 2009 geplant. Hält die Nachfrageschwäche an und sind alle anderen Mittel flexibler Arbeitszeitanpassung ausgeschöpft, kann das Unternehmen an einzelnen Standorten die Notwendigkeit von Kurzarbeit nicht ausschließen.
BASF ist das führende Chemie-Unternehmen der Welt: The Chemical Company. Das Portfolio reicht von Öl und Gas über Chemikalien, Kunststoffe und Veredlungsprodukte bis hin zu Pflanzenschutzmitteln und Feinchemikalien.
Die BASF beschäftigt mehr als 95.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2007 einen Umsatz von fast 58 Milliarden €. Die BASF ist börsennotiert in Frankfurt (BAS), London (BFA) und Zürich (AN). (rls)
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