Coronavirus gefährdet Wirtschaft: Lindner fordert Akutmaßnahmen
Wegen des Coronavirus stagniert die deutsche Wirtschaft. Nun sollte die Bundesregierung eingreifen und Maßnahmen einleiten, um die Wirtschaft zu stabilisieren, fordert der FDP-Chef.

"Es muss Entlastung geben bei Soli, Stromsteuer und Bürokratie. Das ist jetzt dringender denn je.", so Christian Lindner.
Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images
Angesichts der Corona-Krise hat FDP-Chef Christian Lindner die Bundesregierung eindringlich zur Stabilisierung der Wirtschaft aufgerufen.
Die Regierung solle “umgehend Akutmaßnahmen einleiten, damit die Krise nicht voll auf die Wirtschaft durchschlägt”, sagte Lindner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).
“Es muss Entlastung geben bei Soli, Stromsteuer und Bürokratie. Das ist jetzt dringender denn je.” Auch eine flexible Form der Kurzarbeit gehöre dazu.
Vor allem aber brauche die Corona-Krise “eine koordinierte europäische Antwort auf allen Feldern”, verlangte Lindner. “So wie sich die EU-Gesundheitsminister eng abstimmen, müssen das auch die EU-Wirtschafts- und Finanzminister tun.”
Ökonomen fordern Konjunkturprogramm
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, riet zu einem Konjunkturprogramm.
“Die Bundesregierung sollte ein Konjunkturpaket auflegen, das zum Einen klaren Impuls für öffentliche Investitionen gibt und zum Zweiten Unternehmen hilft, Arbeitsplätze zu sichern – auch über eine Ausweitung des Kurzarbeitergelds”, sagte Fratzscher den Funke-Zeitungen. Zudem sollte sich die Bundesregierung “jetzt endlich von der schwarzen Null verabschieden”.
Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), forderte die Politik auf zu prüfen, “ob die Kurzarbeiterregelungen ausreichend sind und ob Banken genügend Überbrückungskredite für Unternehmen bereitstellen, die vorübergehend betroffen sind” - um gegebenenfalls nachzusteuern.
Die Folgen der Epidemie, wie sie bisher verlaufe, kosteten Deutschland “ganz grob 0,2 Prozentpunkte Wachstum in diesem Jahr”, rechnete Felbermayr vor. Aber es sei völlig unklar, wie sich die Situation weiterentwickle. “Legt der Virus auch Europa lahm, sind die Wachstumseinbußen sicherlich deutlich höher.” (dts)
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