Facebook und Google mit Washington im Gespräch über Erkennung von Corona-Infizierten

Das Capitol in Washington DC:
Foto: Samira Bouaou/The Epoch Times
Die Internetriesen Facebook und Google sind US-Medienberichten zufolge im Gespräch mit der US-Regierung über die Verwendung persönlicher Nutzerdaten im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie.
Eine Maßnahme sei beispielsweise das Sammeln der Standortdaten der Smartphones von US-Bürgern und deren anonyme Verwendung, um die Ausbreitung des Virus festzustellen und dringende medizinische Notwendigkeiten vorhersagen zu können, berichtete die “Washington Post” am Dienstag.
Google-Sprecher Johnny Luu bestätigte der Zeitung, es würden “Wege geprüft, wie gesammelte, anonymisierte Standortdaten im Kampf gegen Covid-19 helfen können”. Auf Anfragen der Nachrichtenagentur AFP reagierten die beiden Internetkonzerne zunächst nicht.
Heißes Thema in den USA
Die Nutzung persönlicher Daten ist in den USA nach mehreren Skandalen ein heikles Thema. Aber angesichts des tödlichen Virus stieg zuletzt der Druck auf die Internetkonzerne, ihre Kompetenzen im Kampf gegen die Pandemie zu nutzen. Rund 50 Wissenschaftler appellierten vergangene Woche in einem offenen Brief an die Unternehmen, zu handeln.
“Großangelegte Bemühungen von Technologieplattformen könnten bei der Eindämmung der Pandemie ausschlaggebend sein und tausende, wenn nicht Millionen Leben retten”, hieß es in dem Appell von Ärzten, Epidemiologen und Forschern.
Sie schlugen etwa vor, dass Onlinenetzwerke aufklärende Videos veröffentlichen, der Fahrdienstleister Uber Desinfektionsmittel an seine Fahrer verteilt und der Onlinehändler Amazon die Anzahl von Mundschutzen und Alkohollösungen zur Desinfektion pro Kunde limitiert.
Bei Apple und Google sei der Einbau sogenannter Tracking Tools in die Systeme denkbar, welche die Nutzer anonym aktivieren könnten, um herauszufinden, ob sie Kontakt zu Infizierten gehabt haben. Solche Nachverfolgungsmöglichkeiten hätten in China und Südkorea gut funktioniert.
In Deutschland hatte bereits das Robert-Koch-Institut (RKI) erklärt, mit anonymisierten Handydaten die Wirkung der massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Deutschland im Kampf gegen das Coronavirus prüfen zu wollen.
Anhand der Daten lasse sich feststellen, ob die geforderten Maßnahmen auch eingehalten würden. Diese zeigten, ob die Mobilität der Bevölkerung nachgelassen habe. Die Deutsche Telekom stellt dem RKI kostenlos Daten zur Verfügung. (afp)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.