Kein juristisches Vorgehen gegen Imitatoren
Biontech verzichtet vorläufig auf Patentschutz für Covid-Impfstoff

Der Hauptsitz des deutschen Unternehmens BioNTech in Mainz. Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech will einem Bericht zufolge vorübergehend darauf verzichten, den Patentschutz für seinen Corona-Impfstoff durchzusetzen.
Wie die “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” vorab berichtete, wird die Firma nach Auskunft einer Sprecherin bis zum Ende der Corona-Pandemie juristisch nicht gegen etwaige Imitatoren vorgehen. Dasselbe Versprechen hatte das US-Pharmaunternehmen Moderna dem Bericht zufolge schon vor einigen Monaten gegeben.
Die Corona-Impfstoffe von Biontech und seinem US-Partner Pfizer sowie von Moderna beruhen auf der noch wenig erforschten neuartigen mRNA-Technologie und sollen bisher die höchste Wirksamkeit aller zugelassenen Corona-Vakzine gezeigt haben. Allerdings treten auch bei ihnen zahlreiche Nebenwirkungen auf, die in sehr seltenen Fällen zum Tode führten.
Um den Patentschutz für die Impfstoffe war zuletzt eine heftige politische Debatte entbrannt. Die Weltgesundheitsorganisation spricht sich dafür aus, den Patentschutz generell auszusetzen, um die Bevölkerung ärmerer Länder günstig mit Covid-Impfstoff versorgen zu können.
Die US-Regierung hatte sich dieser Forderung angeschlossen, Bundeskanzlerin Angela Merkel(CDU) sprach sich dagegen aus, beim EU-Gipfel in Porto stieß der Vorschlag auf Skepsis. (afp/er)
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