Wattepads und Windeln auf Glyphosat untersucht: Zwei von drei sind belastet
Rückstände des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat sind in Wattepads und Windeln entdeckt worden. Das berichtet der Fernsehsender RTL, der für das "Nachtjournal" eine Auswahl entsprechender Produkte in einem Prüflabor hatte untersuchen lassen.

Mutter mit zwei Kindern
Foto: über dts Nachrichtenagentur
Nun hat der Fernsehsender RTL für sein "Nachtjournal" Watteprodukte auf das gesundheitsgefährdende Pflanzengift Glyphosat untersuchen lassen. Mit dem Ergebnis: In zwei von drei untersuchten Wattepads wurden Rückstände von Glyphosat und seinem Hauptabbauprodukt AMPA gefunden, zudem in einer von drei Windeln.
In Tampons fanden sich hingegen keine Rückstände. Die Artikel wurden im Februar 2016 in mehreren Kölner Drogerien verschiedener Ketten gekauft. "Was wir gefunden haben, übersteigt teilweise die Grenzwerte für Lebensmittel", sagt Lebensmittelchemiker Benno Zimmermann vom Institut Kurz. Ein Wattepad verzehre man aber nicht, deswegen müsse man die Ergebnisse anders einordnen.
Experte: "Man weiß nicht, wieviel über die Haut aufgenommen wird"
"Man weiß nicht, wie viel auf die Haut übergeht. Weil es keine Grenzwerte gibt, können wir es nicht wirklich beurteilen, aber wir wissen, es ist da und man muss es sich genauer ansehen." Die gefundenen Mengen sind gering. Dennoch beurteilt der Fach-Toxikologe Wolfgang Reuter vom Fachbüro für Toxikologie in Freiburg gerade die Glyphosat-Werte in den Windeln als bedenklich: "Glyphosat wird über die Haut in sehr geringen Mengen aufgenommen, das sind zumindest die Ergebnisse aus den Tierversuchen, die wir bis zu 28 Tage lang durchführten."
Bei Windeln ist das anders. "Sie werden wesentlich länger getragen", erklärt Reuter weiter. Immer wieder war das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat zuletzt in den Schlagzeilen. Die endgültige Entscheidung, ob es für weitere 15 Jahre in der EU zugelassen wird, steht immer noch aus. (dts/kf)
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