Dauerprobleme mit Windkraft
Große Fondsgesellschaften wollen Vorstand von Siemens Energy nicht entlasten
Die beiden großen Fondsgesellschaften Deka und Union Investment wollen den Vorstand des Krisenkonzerns Siemens Energy auf der Hauptversammlung kommende Woche nicht entlasten.

Siemens Energy hatte 2023 seine Prognose für den Jahresumsatz angehoben, die Erwartung an die Marge aber nach unten angepasst.
Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Der Vorstand von Siemens Energy soll nicht entlastet werden: „Der Ergebniseinbruch und die Unterstützung des Staates zeigen weder ein vorausschauendes noch wertschaffendes Management“, sagte Ingo Speich von Deka Investment dem „Handelsblatt“ vom Montag. Daher will die Deka dem Vorstand die Entlastung verweigern.
Das plant auch Union Investment: „Kein anderes Unternehmen, das heute noch im Dax ist, bescherte den Anlegern seit 2008 so hohe Tagesverluste wie Siemens Energy im vergangenen Jahr“, sagte Fondsmanager Arne Rautenberg der Zeitung.
Dauerprobleme mit Windkraft, staatliche Garantien
Die Glaubwürdigkeit der Kapitalmarktkommunikation habe wegen der Dauerprobleme im Geschäft mit der Windkraft stark gelitten. „Wir sehen für das Drama um (die Tochter) Siemens Gamesa den Vorstand in der Verantwortung und werden diesem daher die Entlastung verweigern.”
In Branchenkreisen werde derzeit aber mit einer Mehrheit für die Entlastung gerechnet, berichtete das „Handelsblatt“ weiter. Der Energietechnik-Anbieter Siemens Energy befindet sich tief in den roten Zahlen und machte wegen Problemen im Windkraftgeschäft im zurückliegenden Geschäftsjahr fast 4,6 Milliarden Euro Verlust.
Das Unternehmen muss mit staatlichen Garantien gestützt werden. Die Regierung argumentierte, es handle sich um ein für die Transformation relevantes Unternehmen für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Siemens Gamesa gehört zu den größten Windkraftanlagenanbietern weltweit, schreibt aber schon lange hohe Verluste. Siemens Energy übernahm die Tochter nach mehreren Jahren als Mehrheitseigentümer 2022 ganz, um besser durchgreifen zu können.
Die europäische Windkraftbranche leidet unter höheren Materialpreisen, anhaltenden Unterbrechungen der Lieferketten und starkem Preisdruck durch die Konkurrenz aus China. (afp)
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