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Sicheres Einkaufen möglich

MediaMarkt, Saturn, Spiele Max, Technik-Einzelhandel: Brandbrief an Kanzlerin Merkel

Nach heftigen Geschäftseinbußen wegen der Corona-Schließungen wächst der Druck im Einzelhandel und in der Gastronomie, endlich wieder öffnen zu dürfen.

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Langsam wird es auch für die großen Ketten durch die Zwangsschließungen eng.

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Große Handelsketten von Elektronik und Spielwaren veröffentlichten am Montag offene Briefe an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), in denen sie Forderungen nach einem Ende der Schließungen untermauerten. „Für immer mehr Unternehmer ist die Entwicklung existenzgefährdend“, heißt es in beiden Schreiben an die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder.
Unterschrieben waren die Briefe zum Beispiel von den Chefs von Conrad Electronic, Euronics, Media Markt und Saturn sowie von den Spielwarenhändlern Vedes, Spiele Max, Rofu Kinderland und Galeria Karstadt Kaufhof.
Deren Läden sind – wie auch Geschäfte aus anderen Teilen des Einzelhandels – seit Mitte Dezember geschlossen. Die stationäre Elektronikbranche schätzt ihre Einbußen seither auf etwa zwei Milliarden Euro, die Spielwarengeschäfte auf 300 Millionen Euro.

Sicheres Einkaufen möglich

Nach Auffassung der Firmenchefs besteht im Einzelhandel kein erhöhtes Infektionsrisiko. Ein sicheres Einkaufen sei möglich – auch vor Erreichen des Inzidenzwerts von 50. „Wir fordern eine sofortige Öffnung des stationären Technik-Einzelhandels unter Einhaltung aller notwendigen Hygiene- und Gesundheitsschutzmaßnahmen“, so die Autoren.
Steffen Kahnt, Geschäftsführer des Bundesverbandes, erklärt:
„Wir haben drei Monate Qual hinter uns. Drei Monate sind viele Händler das mitgegangen. Aber jetzt wollen wir den Druck erhöhen, um wieder öffnen zu können.“
Es sei inzwischen „Allgemeinwissen“, dass man „sich bei Aldi nicht ansteckt“. Wieso solle dies dann in ihren Ketten geschehen?
Betroffen sind rund 19.000 Einzelhändler, die in ihrem Brief vor dem Sterben der Einkaufsorte und Entlassungen warnen. Für viele sei die Entwicklung existenzgefährdend, es drohe der Wegfall von  Steuereinnahmen, Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Und: „Die Kosten für Überbrückungshilfen, Kurzarbeitergeld etc. zahlen die Steuerzahler.“

Gastgewerbe: Keine Hinhaltetaktik

Auch das Gastgewerbe leidet unter den Folgen der Pandemie. Der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverband NRW, Bernd Niemeier, pochte am Montag auf ein baldiges Ende des Lockdowns – seine Branche wolle endlich wieder Gäste empfangen. „Die Zeit ist reif“, erklärte Neumeier. „Wir wollen uns nicht mehr mit Hinhaltetaktiken und dem Verweis auf Bund-Länder-Arbeitsgruppen, die nicht zu Potte kommen, abspeisen lassen.“
Der „Gastgeberkreis“, ein Bündnis aus mehr als 120 Firmenchefs aus der Gastronomie, forderte ebenfalls Bewegung. „Es ist jetzt wirklich an der Zeit, konkrete Öffnungspläne für die Gastronomie und Hotellerie vorzustellen“, teilte der Gastgeberkreis am Montag mit und forderte mit Blick auf die Umsetzung solcher Pläne den Einsatz von Corona-Schnelltests.
Geimpfte oder getestete Gäste sollten „nun wieder in den Genuss der deutschen Gastgeber kommen“. Zum Gastgeberkreis gehören die Chefs der Restaurantketten L’Osteria, Hans im Glück, Block House und Nordsee. (dpa)

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