Hassrede auf Facebook
Nach Kritik an Moderation: Facebook legt ersten „Menschenrechtsbericht“ vor
Mit der Vorlage seines ersten „Menschenrechtsberichts“ hat der Facebook-Mutterkonzern Meta auf Vorwürfe mehrerer NGOs reagiert. Diese warfen Facebook vor, durch voreingenommene Moderation Gewalt in Indien und Myanmar begünstigt zu haben.

Meta ist die Dachmarke des Facebook-Konzerns.
Foto: Andre M. Chang/ZUMA Press Wire/dpa
Der Facebook-Eigentümer Meta hat am Donnerstag (14. Juli) seinen ersten Menschenrechtsbericht veröffentlicht. Dies berichtet die saudische Zeitung „Arab News“. Zuvor war dem Konzern mehrfach vorgeworfen worden, bei Online-Missbräuchen, die reale Gewalt in Ländern wie Indien und Myanmar angeheizt hätten, untätig geblieben zu sein. Der Bericht soll in Zukunft jährlich erscheinen.
Menschenrechtsbericht fasst kritische Analyse eines Anwaltsbüros zusammen
Der Bericht, der die in den Jahren 2020 und 2021 durchgeführten Sorgfaltsprüfungen abdeckt, enthält demnach auch eine Zusammenfassung einer Bewertung, mit der Meta die Anwaltskanzlei Foley Hoag beauftragt hatte. Darin ging es um den Umgang der Moderatoren mit gewaltaffinen Beiträgen in Indien. Westliche NGOs und Menschenrechtsgruppen vor Ort hatten diesen im Vorfeld mehrfach kritisiert.
In ihrer Zusammenfassung erklärte Meta, die Anwaltskanzlei habe das Potenzial für „hervorstechende Menschenrechtsrisiken“ im Zusammenhang mit Metas Plattformen festgestellt, einschließlich „Befürwortung von Hass, der zu Feindseligkeit, Diskriminierung oder Gewalt aufruft“.
Der „Vorwurf der Voreingenommenheit bei der Moderation von Inhalten“ wurde indes nicht untersucht und im Bericht folglich nicht aufgegriffen.
Weiter Kritik von NGOs
Ratik Asokan, ein Vertreter von India Civil Watch International, äußerte gegenüber „Reuters“, die Zusammenfassung sei Metas Versuch, die Ergebnisse des Unternehmens zu „beschönigen“. Sie sei „der eindeutigste Beweis, den man bekommen kann, dass sie sich mit den Informationen in diesem Bericht sehr unwohl fühlen“.
Deborah Brown von „Human Rights Watch“ bezeichnete die Zusammenfassung ebenfalls als „selektiv“. Der Bericht bringe „uns keinen Schritt weiter“, wenn es darum gehe, die Rolle des Unternehmens bei der Verbreitung von Hassreden in Indien zu verstehen. Ebenso wenig helfe es, jene Verpflichtungen einzugehen, die erforderlich seien, um dem Problem zu begegnen.
Meta soll hindu-nationalistische Politiker von Regeln ausgenommen haben
Indien ist der weltweit größte Markt für potenzielle Meta-Nutzer. Um sich diesen zu erhalten, so lautet der Vorwurf der Menschenrechtsgruppen, dulde das Unternehmen seit Jahren antimuslimische Hassreden.
Metas oberste Führungskraft für öffentliche Angelegenheiten in Indien war 2020 zurückgetreten, nachdem das „Wall Street Journal“ berichtet hatte, dass sie sich gegen die Anwendung der Unternehmensregeln auf hindu-nationalistische Persönlichkeiten ausgesprochen hatte. Intern waren diese zuvor als gewaltfördernd eingestuft worden.
In seinem Bericht erklärte Meta, es prüfe die Empfehlungen für Indien, habe sich aber nicht zu deren Umsetzung verpflichtet, wie es dies in anderen Ländern der Fall sei
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