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Südamerika­nischer Markt

Deutsche Bauern halten Mercosur-Abkommen für bedrohlich

Mit Vertragsunterzeichnung würde eine der größten Freihandelszonen der Welt entstehen. Doch nicht alle sind von den Plänen der Bundesregierung begeistert.

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Bundeskanzler Olaf Scholz (l) umarmt Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva.

Foto: Kay Nietfeld/dpa

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Lesedauer: 1 Min.

Der Bauernverband fordert Bundesregierung und EU auf, das umstrittene Handelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten zu stoppen. Präsident Joachim Rukwied sagte der “Rheinischen Post” (Dienstag): “Es ist doch schlichtweg grotesk, wenn Lebensmittel um die halbe Welt transportiert werden, obwohl wir sie vor der eigenen Haustür nachhaltiger erzeugen könnten.” Das Abkommen sei gerade für die Bauern mit Schweine-, Geflügel- und Rinderhaltung eine große Bedrohung.
“Das Mercosur-Abkommen darf so nicht kommen. Es muss neu verhandelt werden”, forderte Rukwied. Zudem würde man noch abhängiger von Importen, “also könnten in Krisensituationen die Preise stärker steigen”. Der Präsident ergänzte, klargestellt werden müsse, dass etwa die Minderung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln genauso für Importe gelte.
“Gleiches gilt für unsere Tierwohlstandards. Hält Südamerika diese Standards dann nicht ein, müssen die Importe von der EU gestoppt werden können.” Allgemeine Bekenntnisse für mehr Nachhaltigkeit im Handel reichten jedenfalls nicht aus, sagte Rukwied.
Zuletzt hatte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Ende Januar bei einem Besuch in Brasilien zuversichtlich gezeigt, dass es beim Freihandelsabkommen zwischen dem Staatenbund Mercosur und der Europäischen Union rasch zu einem Abschluss kommt.
Die EU verhandelt mit dem Mercosur – zu dem Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay gehören – schon seit 1999 über das Abkommen, mit dem eine der größten Freihandelszonen der Welt mit mehr als 700 Millionen Menschen entstehen würde. (dts/dpa/dl)

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