Schmerzen lindern mit natürlichen Mitteln – diese vier Pflanzen können dabei helfen
Die Natur bietet eine große Anzahl an natürlichen Heilmitteln für alle möglichen Beschwerden. Viele von ihnen sind preiswert, wohlriechend und kulinarisch verlockend.
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Die Natur bietet viele Möglichkeiten zur natürlichen Schmerzlinderung.
Keiner ist vor Schmerzen gefeilt – er reicht von einem aufgeschürften Knie bis zu einem Bandscheibenvorfall und vieles mehr. In diesen Fällen sind Schmerzmittel wie Ibuprofen und ähnliche für viele Menschen das Mittel der Wahl. Doch die Natur bietet viele pflanzliche Helfer, die Schmerzen auf natürliche Weise lindern können. Viele von ihnen kommen bereits seit Jahrtausenden zum Einsatz. Vier von ihnen sehen wir uns im Folgenden näher an.
Weihrauch
Weihrauch ist das getrocknete Harz des Boswellia-Baums.
Foto: Madeleine_Steinbach/iStock
Weihrauch hat eine sehr lange Geschichte und wird seit Jahrtausenden in Medizin, Kosmetik und bei religiösen Ritualen verwendet. Dabei handelt es sich um das trockene Harz des Boswellia-Baumes, der in Afrika, Indien und im Nahen Osten beheimatet ist.
Weihrauch ist für seine entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt und wird in Ost und West bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Diese reichen von Arthritis bis zu Halsentzündungen, Asthma, Geschwüren, Fieber und Tumoren.
Die moderne Medizin nutzt ihn, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern und die körperlichen Bewegungsfunktionen zu verbessern. Außerdem hat er antiseptische, adstringierende, desinfizierende, harntreibende, verdauungsfördernde und schleimlösende Eigenschaften.
Gewürznelken sind reich an Eugenol, einem ätherischen Öl mit einem intensiven und würzigen Aroma.
Foto: CalypsoArt/iStock
Gewürznelken sind die blühenden Knospen des Gewürznelkenbaums (Syzygium aromaticum) – eines tropischen, immergrünen Baumes, der in Indonesien beheimatet ist. Gewürznelken werden häufig zum Würzen von Fleisch und Backwaren verwendet und sind in vielen Festtagsgerichten beliebt. Doch sie können auch Schmerzen lindern und betäuben, insbesondere Zahnschmerzen.
Gewürznelken sind reich an Antioxidantien und haben entzündungshemmende, antibakterielle, antivirale, antimykotische und krebshemmende Eigenschaften. Eine der wichtigsten bioaktiven Verbindungen in Gewürznelken ist Eugenol, das viele medizinische Vorteile hat, darunter auch die Linderung von Schmerzen. Eugenol hemmt außerdem nachweislich die Blutplättchenaggregation (das Zusammenkleben von Blutplättchen), was die Pflanze zu einem natürlichen Blutverdünner macht.
Diese Personen sollten von Gewürznelken absehen
Da Eugenol die Blutplättchen daran hemmt, zu verkleben, sollten Personen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, keine Gewürznelken verzehren oder Nelkenöl verwenden.
Wer sich einer Operation unterziehen muss, sollte mindestens zwei Wochen vor dem geplanten Eingriff auf die Einnahme von Nelken verzichten. Das senkt das Risiko von Blutungen.
Wegen ihres hohen Eugenolgehalts können Gewürznelken in hohen Dosen die Verdauungsschleimhaut reizen. Menschen mit Gastritis und Magengeschwüren sollten keine Gewürznelken verwenden, da sie ihren Zustand verschlimmern und die Schmerzen verstärken können.
Cayennepfeffer
Cayennepfeffer brennt richtig auf der Zunge, lindert aber auch Schmerzen.
Foto: AndreyCherkasov/iStock
Cayennepfeffer (Capsicum annuum var. acuminatum) gibt nicht nur Essen einen Geschmacksschub, sondern ist auch ein starkes Schmerzmittel. Er enthält Capsaicin, das für den würzigen Geschmack und die medizinischen Wirkungen – einschließlich der Schmerzlinderung – verantwortlich ist.
Da Capsaicin ein starkes Stimulans und Blutverdünner ist, wirkt es sich positiv auf Herz und Kreislauf aus. Auch kann es eine Gewichtsabnahme fördern und das Immunsystem stärken.
Ferner ist Cayennepfeffer reich an Antioxidantien, was seine immunstärkende Wirkung erklärt. Auch besitzt er starke entzündungshemmende Eigenschaften, die ihm helfen, Schmerzen zu lindern.
Zahlreiche Studien belegten, dass Cayennepfeffer Schmerzen bei verschiedenen Beschwerden bekämpfen kann. Dazu gehören Arthritis, Nervenschmerzen, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Migräne und schmerzhafte Hauterkrankungen wie Juckreiz und Schuppenflechte.
Lavendel ist wegen seines wunderbaren Dufts beliebt.
Foto: Madeleine_Steinbach/iStock
Lavendel (Lavandula angustifolia) hat ein bezauberndes Aroma. Er ist bekannt für seine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem und seine Fähigkeit, uns zu entspannen und zu einem guten, erholsamen Schlaf zu verhelfen. Außerdem hat Lavendel noch weitere positive Eigenschaften. So unterstützt er zum Beispiel die Wundheilung, hemmt Entzündungen, lindert Schmerzen und vertreibt sogar Insekten.
Lavendel kommt in der Küche und auch medizinisch zum Einsatz. Außerdem wird er überall auf der Welt wegen seines wunderbaren Dufts als Parfüm benutzt.
Neben seiner schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkung besitzt Lavendel auch antimykotische, antimikrobielle, antibakterielle und antiparasitäre Eigenschaften.
Lavendel ist auch bekannt dafür, dass er bei Depressionen, Angstzuständen und Stress hilft. Zudem ist er ein gängiges Mittel gegen Kopfschmerzen (insbesondere solche, die durch Anspannung und Stress verursacht werden).
Diese Personen sollten aufpassen
Da ätherische Öle sehr konzentriert sind und bei äußerer Anwendung Hautreizungen verursachen können, sollte man ätherisches Lavendelöl bei der äußeren Anwendung wie beim Weihrauch in einem Trägeröl verdünnen.
Personen, die Medikamente einnehmen, sollten vor der Anwendung von Lavendel einen Arzt konsultieren.
Schwangere Frauen sollten die Anwendung von ätherischem Lavendelöl oder anderen pflanzlichen Produkten während des ersten Schwangerschaftsdrittels vermeiden. Zu dieser Zeit ist das Baby am empfänglichsten für Giftstoffe und andere Substanzen, die ihm schaden könnten.
Bei Babys sollte generell auf ätherische Öle verzichtet werden, da sie bei ihnen gefährliche Schwellungen der Atemwege hervorrufen können.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.