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UNEP ruft Entwicklungsländer zur Naturschutzpolitik auf

Handelsliberalisierung ohne Umweltschutz gefährlich

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Das UN-Umweltprogramm (UNEP) hat die Entwicklungsländer dringend aufgefordert ihre Umweltpolitik aufzubauen um die natürlichen Ressourcen zu schützen. Diese Aufforderung resultiert aus sechs Studien anhand der landwirtschaftlichen Produktion in Entwicklungsländern, die im Vorfeld zum Treffen der Welthandelsorganisation (WTO) in Hongkong durchgeführt wurde. Die UNEP kam dabei zu dem Ergebnis, dass eine Handelsliberalisierung ohne Umweltschutzmaßnahme schädliche Auswirkungen hat.
„Ein Ziel der Studien war es, breite Informationen zu sammeln, die eine besser informierte Politik im komplexen Gebiet von Handel und Umwelt ermöglicht“ erklärt Hussein Abaza, Chef der Wirtschafts- und Handelsabteilung der UNEP, der die Studien leitete. Die Handelsliberalisierung bringe zwar große wirtschaftliche Vorteile, man müsse sich aber die Gewinner und Verlierer genau ansehen, ebenso wie die Langzeitkosten der Umweltzerstörung und den Verlust natürlicher Ressourcen.
Die Verlierer der Handelsliberalisierung sind neben den lokalen Produzenten, besonders kleine Landwirte, überraschenderweise auch die Konsumenten selbst. Die Verbraucher verlieren laut UNEP, weil die Händler und Handelskartelle die Preisreduktion nicht an den Käufer weitergeben“. Neben den Händlern zählen auch Importeure, Vermittler, Großproduzenten und die Regierungen zu den Gewinnern der Handelsliberalisierung.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass schon im Vorfeld, beim Aufbau der Handelspolitik, berücksichtigt werden sollte, die Umweltschäden gering zu halten. Wenn diese Art integrierter Politik aus Umwelt und Handel nicht umgesetzt wäre bevor Umweltschäden auftreten, könne es zu hohen wirtschaftlichen Kosten kommen. Zugleich sei eine erhöhte Aufmerksamkeit der Entscheidungsträger ausschlaggebend um diese verschärfte Umweltpolitik umzusetzen. Auch eine Koordination auf Ministerebene sei ein wichtiges Element der Umweltpolitik. Zusätzlich müßten die Bewertungsmethoden und die Politik der Entwicklungsländer selbst verändert werden um die lokalen Gegebenheiten, Bedürfnisse und Prioritäten wiederzugeben. Zuletzt sei ein offener, transparenter Ablauf mit gut informierten Interessensvertretern entscheidend um die Umweltpolitik zu bewerten und umzusetzen.
Die Studien über die „Reis Projekte“ wurden von der UNEP 2002 in Kolumbien, Indonesien, China, Nigeria, Senegal und Vietnam durchgeführt und untersuchten die Auswirkungen von gesteigerter Reis Produktion. Die Auswirkungen reichen dabei von vermehrten Einsatz von Pestiziden über Wasserverschmutzung und Verlust an Artenvielfalt bis hin zur Zerstörung von Wäldern und Feuchtgebieten wegen des Bedarfes an landwirtschaftlich nutzbarer Fläche. Serie von Landesstudien die die UNEP seit 1997 durchführte um die Auswirkungen von Handelsliberalisierung und Handelspolitik in Hinblick auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zu untersuchen. Das Projekt soll die Auswirkungen des Landwirtschaftlichen Abkommens der WHO beleuchten und untersucht die Armutsreduktion, Artenvielfalt und Sicherheit der Lebensmittel in Entwicklungsländern.

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