Unvorhergesehene Entwicklung - Corona-Krise lässt die Zinsen bei Tages- und Festgeld steigen
Für einige Banken sind Unternehmens-Anleihen derzeit ungünstiger als die Finanzierung über Einlagen der Kunden. Das führt zu wieder steigenden Zinsen für Tagesgeld.

Die Hochhäuser der Bankenskyline spiegeln sich im Wasser des Main. Foto: Boris Roessler/dpa/dpa
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Tages- oder Festgeldgeldkonten werfen für Verbraucher schon seit Jahren nur noch Mini-Zinsen mehr ab – in der Corona-Krise zeichnet sich hier eine umgekehrte Entwicklung ab: Derzeit steigen die Zinsen wieder an, wie das Vergleichsportal Check24 am Donnerstag mitteilte. Das bestverzinste einjährige Festgeldangebot bietet demnach aktuell 1,2 Prozent Zinsen pro Jahr. Mit dem bestverzinsten Tagesgeld inklusive sechs Monaten Zinsgarantie erhalten Verbraucher demnach derzeit 0,6 Prozent Zinsen.
Grund ist demnach, dass die Banken in der Krise verstärkt auf die Einlagen der Sparer setzen. “Für einige europäische Banken ist es aktuell günstiger, sich über Kunden- statt Unternehmensanleihen zu finanzieren”, erklärte Rainer Gerhard von Check24. “Deswegen haben sie zuletzt die Zinsen auf Tages- und Festgeld für Privatkunden deutlich erhöht.”
Einlagensicherung bis 100.000 Euro
Zugleich wies das Portal darauf hin, dass Einlagen innerhalb der EU bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Kunde und Konto gesetzlich abgesichert sind. Somit eigneten sich die Angebote insbesondere für Verbraucher, “die in der jetzigen Situation auf Sicherheit setzen und nicht an den Aktienmärkten investieren wollen.”
An den Börsen hatte es zuletzt wegen der massiven wirtschaftlichen Folgen der Viruspandemie zuletzt dramatische Kursverluste und erheblich Schwankungen gegeben. Bei den Verbraucher wächst nach Angaben von Marktforschern die Sorge vor Einkommenseinbußen oder dem Jobverlust. (afp)
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