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Energiekrise

Vorrat für den Winter – Die Gaseinspeicherung läuft

Im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine und der daraus resultierenden Energiekrise sind die Gasspeicher in Deutschland und Europa in den Fokus gerückt. Ein Überblick.

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Technische Anlagen des Erdgasspeichers Katharina in Bernburg, Sachsen-Anhalt.

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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Lesedauer: 2 Min.


Die Gaseinspeicherung läuft derzeit auf Hochtouren. Die Bundesregierung hofft so, eine Gasmangellage im Winter angesichts der ausbleibenden Lieferungen aus Russland zu verhindern.

Wie gross sind die Kapazität

Deutschland verfügt über die größten Gasspeicherkapazitäten in der EU. Mehrere dutzend Anlagen haben ein gesamtes Speichervolumen von über 24 Milliarden Kubikmetern. Laut Bundeswirtschaftsministerium können diese bei vollständiger Auslastung “Deutschland zwei bis drei durchschnittlich kalte Wintermonate mit Gas versorgen”.

Wer ist für die Gaseinspeicherung zuständig?

Der Gasmarkt in Deutschland ist weitgehend liberalisiert. Die Gasspeicher gehören in der Regel privaten Unternehmen, die sie befüllen, wenn es sich wirtschaftlich lohnt. In der Konsequenz ergibt sich die Befüllung maßgeblich aus der Differenz des Einkaufspreises im Sommer und des Verkaufspreises im Winter: Je größer die Differenz, desto mehr lohnt sich die Einspeicherung für die Unternehmen.

Was kann der Staat tun?

Die Behörden hatten lange kaum Möglichkeiten, die Füllstände zu beeinflussen. Die Bundesregierung hat im Zuge der Krise nun gesetzgeberisch eingegriffen. Das im März verabschiedete Gasspeichergesetz macht den Unternehmen Vorgaben, damit die Gasspeicher zum 1. Oktober mindestens zu 80 Prozent gefüllt sind. Am 1. November sollen sie zu 90 Prozent gefüllt sein und am 1. Februar noch zu 40 Prozent.
Ein wichtiger Schritt war außerdem die Übernahme der Kontrolle des größten Gasspeichers in Deutschland, der für rund ein Sechstel der deutschen Speicherkapazität steht. Die Anlage in Rehden in Niedersachsen gehört der Gazprom-Germania-Gruppe und war im Frühjahr kaum befüllt worden. Seit Anfang April steht das ehemalige Tochterunternehmen des russischen Gasriesen unter Treuhandverwaltung durch die Bundesnetzagentur.

Wie ist die aktuelle Lage?

Das Ziel für Oktober wurde bereits erreicht: Am Dienstag lag der Füllstand der deutschen Gasspeicher bei 86,1 Prozent. Die Anlage in Rehden ist nun zu 70,79 Prozent gefüllt. Allerdings kommt derzeit aus Russland so gut wie kein Gas mehr. Zudem steigt der Verbrauch bei sinkenden Temperaturen und die Einspeichergeschwindigkeit nimmt bei höheren Füllständen aus technischen Gründen ab.(afp)

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