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Weitere Festnahmen nach Gammelfleischskandal in Brasilien

Gammelfleisch: Fünf Labore sowie die Analyse-Abteilungen des brasilianischen Konzerns BRF fälschten Ergebnisse von Salmonellenfunden gegenüber den Behörden. Zu 80 Prozent wurde die verdorbene Ware an EU-Staaten geliefert.

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Die Mitarbeiter der Verbraucherschutzbehörde PROCON des Bundesstaates Rio de Janeiro bei einer Inspektion von Fleischprodukten im Kühlraum eines Supermarktes in Rio de Janeiro, Brasilien, am 24. März 2017.

Foto: YASUYOSHI CHIBA/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 1 Min.

Im Gammelfleischskandal vom vergangenen Jahr in Brasilien hat die Polizei zehn weitere Verdächtige festgenommen und mehrere Lebensmittellabore durchsucht. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass fünf Labore sowie die Analyse-Abteilungen des brasilianischen Nahrungsmittelriesen BRF Kontrollen gefälscht und so Salmonellenfunde gegenüber den Behörden kaschiert hätten, erklärte die Bundespolizei am Montag.
270 Polizisten und 21 Lebensmittelkontrolleure waren in fünf Bundesstaaten des Landes im Einsatz.
Insgesamt hätten elf Haftbefehle vorgelegen, sagte Mauricio Boscardi Grillo, Kommissar der Bundespolizei, bei einer Pressekonferenz. Unter den Festgenommenen befinde sich auch der frühere Geschäftsführer von BRF, Pedro de Andrade Faria.
Bei dem dritten Großeinsatz der Polizei im Zusammenhang mit dem Gammelfleischskandal seien die Behörden zudem mit 53 Durchsuchungsbefehlen ausgestattet gewesen. Bereits im vergangenen Jahr hatte es Razzien bei verdächtigten Firmen gegeben.

Verdorbenes Fleisch

BRF ist einer der größten Nahrungsmittelkonzerne der Welt. Nach Angaben des brasilianischen Landwirtschaftsministerium seien bei den Behörden 410 Hinweise auf Salmonellenfunde aus zwölf Ländern eingegangen, in die das Fleisch exportiert worden war. Zu 80 Prozent war die verdorbene Ware an EU-Staaten geliefert worden.
In dem im vergangenen Jahr bekannt gewordenen Skandal sollen Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden bestochen worden sein, um den Verkauf von verdorbenem Fleisch zuzulassen.
Die Europäische Union forderte daraufhin von Brasilien, Fleischlieferungen von Firmen in die Mitgliedstaaten auszusetzen, die in den Skandal verstrickt sind. Auch wurden Kontrollen von Importwaren verschärft. China und Hongkong sowie Chile hatten einen vorläufigen Importstopp verhängt. (afp)

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