Rekord-Level am Poyang: Chinas größter Süßwassersee erreicht Flutmarke von 1998 … und steigt weiter
Der Wasserstand des größten Süßwassersees in China erreichte einen Rekordstand. Während der Wasserspiegel immer noch weiter steigt, kämpfen die Regionen um den See Poyang mit den Überschwemmungen.

13. Juli 2020 am Poyang, Provinz Jiangxi: Soldaten errichten in Jiujiang einen Notdeich am Ufer des größsten Süßwassersees in China. Anhaltende Regenfälle und die Hochwassermassen des Jangtse-Stroms lassen die großen Flüsse und Seen auf Rekordniveau anschwellen, wobei die Behörden davor warnen, dass das Schlimmste noch bevorsteht.
Foto: STR / AFP
Die Regionen um den Poyang, den größten Süßwassersee Chinas, bereiten sich auf beispiellose Überschwemmungen vor. Der See befindet sich in den ohnehin am schlimmsten betroffenen Gebieten Chinas, in der südöstlichen Provinz Jiangxi. Die lokalen Behörden riefen die höchste Hochwasserwarnung aus.
China erlebte 1998 die schlimmste Überschwemmung seit 40 Jahren. Doch am vergangenen Wochenende überschritt der Wasserstand im See sogar den Rekord von 1998.
Chinas Staatsmedien berichteten von über 500.000 evakuierten Menschen. Doch einige sind immer noch ohne Grundversorgung in den Wassermassen eingeschlossen. Frau Yu, Einwohnerin der Provinz Jiangxi, sagte:
„Jetzt habe ich nichts mehr zu essen, ich habe nicht einmal mehr Reis zu Hause. Was soll ich tun?”
Das Dorf von Frau Yu im Süden des Sees wurde unter Wasser gesetzt. Sie ist über 70 Jahre alt und hat bis jetzt noch keine staatliche Hilfe erhalten.
Viele Dämme gebrochen
Drei Stunden entfernt, nordöstlich des Sees, sagte ein anderer Bewohner von Jiangxi, Herr Zhang, die Flut habe viele Dämme zum Bersten gebracht.
„Wir sind in einer sehr miserablen Situation, die Dämme sind gebrochen und das Wasser läuft über.”
Der Verkehr in dem Gebiet wurde ebenfalls eingestellt.
„Die Straßen sind weg, sie sind alle zerstört und stehen unter Wasser.”
Zhang ist nun auf Boote angewiesen, um sich fortzubewegen. Er befürchtet, dass die Überschwemmungen noch schlimmer werden.
Nach Angaben des nationalen Wetterdienstes wird der Wasserstand im Poyang-See weiter ansteigen. Die Dämme an den Flüssen und Seen der Provinz Jiangxi sind mehr als 24 Kilometer lang. Doch fast 90 Prozent dieser Gewässer haben Wasserstände, die über der Warnschwelle liegen. (sm)
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