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Impfstoffe

Neunmal höheres Risiko von Hirnthrombosen nach AstraZeneca-Impfung - auch bei Älteren

Das Risiko einer Hirnvenenthrombose ist bei AstraZeneca neunmal höher als bei einer Impfung mit einem der RNA-Impfstoffe von Biontech oder Moderna. Das ergab eine neue Studie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.

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AstraZenecas Impfstoff gegen COVID-19.

Foto: JOEL SAGET/AFP via Getty Images

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Laut einer aktuellen Studie unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) gibt es Hinweise darauf, dass das Risiko von Hirnvenenthrombosen nach einer AstraZeneca-Impfung nicht nur bei Menschen unter 60 Jahren erhöht ist, sondern auch bei Frauen, die 60 oder älter sind.
Die Arbeit wurde noch nicht von anderen Forschern begutachtet, sondern bislang nur als sogenanntes Preprint veröffentlicht, schreibt der “Spiegel”.
Der Auswertung zufolge, für die neurologische Abteilungen und Kliniken in ganz Deutschland befragt wurden, war die Rate von Hirnvenenthrombosen nach einer AstraZeneca-Impfung mehr als neunmal höher als nach einer Impfung mit einem RNA-Impfstoff (Biontech oder Moderna).

Risiko bei Frauen höher

“Die Daten zeigen, dass auch ältere Frauen ein erhöhtes Risiko einer Hirnvenenthrombose nach Gabe des AstraZeneca-Vakzins haben”, sagte der an den Auswertungen maßgeblich beteiligte Direktor des Instituts für Public Health an der Charité-Universitätsmedizin, Tobias Kurth, dem “Spiegel”. Er rief die Entscheidungsträger dazu auf, rasch über mögliche Auswirkungen für die geltenden Impf-Empfehlungen zu beraten.
Die Rate war bei Frauen im Vergleich zu Männern mehr als dreimal erhöht. Die Ereignisse sind aber insgesamt selten. Kliniken meldeten insgesamt 45 Fälle von Hirnvenenthrombosen, die sich in einem Zeitraum von 31 Tagen nach einer Impfung ereigneten. Dazu kam 17 Fälle, in denen Betroffene unter anderem Schlaganfälle oder Hirnblutungen erlitten.
Die Studienautoren hoffen, dass sich das für Impfstoffe zuständige Paul-Ehrlich-Institut und die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre Arbeit zeitnah ansehen.
“Ob dies zu einer Änderung der Impf-Empfehlungen führt, sollte mit den vorliegenden Daten in einer Risiko-Nutzen-Analyse schnell bewertet werden”, sagte Tobias Kurth, Direktor des Instituts für Public Health an der Charité-Universitätsmedizin, der die Daten ausgewertet hat.
Aktuell wird der Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca in Deutschland für Menschen ab 60 Jahren empfohlen, Jüngere können sich nach Rücksprache aber auch für ihn entscheiden. (dts)

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