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Studie: Großer Teil von Ischgls Bürgern hat Antikörper - 85 Prozent der Infizierten haben nichts gemerkt

Aus dem österreichischen Tourismus-Ort Ischgl hat sich das Virus in viele europäische Länder verbreitet. Mediziner gehen nach einer neuen Studie davon aus, dass sich auch viele Einheimische ansteckten.

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Das Ortsschild Ischgl.

Foto: Getty Images | AFP | APA | Jacob Gruber

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Im österreichischen Ischgl war ein großer Teil der Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben der Medizinischen Universität Innsbruck haben 42,4 Prozent der in einer umfassenden Studie untersuchten Bürger Corona-Antikörper entwickelt.
Das sei der weltweit höchste bisher publizierte Wert, sagte die Direktorin des Instituts für Virologie, Dorothee von Laer. Antikörper im Blut gelten als Nachweis für eine durchgemachte Infektion.
Ischgl mit seinen Après-Skibars gilt als Brennpunkt für die Ausbreitung des Virus in Österreich und Teilen Europas. Nach Angaben österreichischer Behörden waren zeitweise 40 Prozent aller Fälle im Inland auf Ischgl zurückzuführen.

Kommission untersucht das Krisenmanagement der Regierung

Auch viele deutsche Touristen haben sich nach ihrer Überzeugung in Ischgl angesteckt. Eine Kommission im Bundesland Tirol soll nun das stark kritisierte Krisenmanagement unter die Lupe nehmen.
Auffällig sei, dass von den positiv auf Antikörper getesteten Personen zuvor nur 15 Prozent die Diagnose erhalten hatten, infiziert zu sein, sagte von Laer. „85 Prozent derjenigen, die die Infektion durchgemacht haben, haben das unbemerkt durchgemacht.“
Trotz des hohen Antikörper-Werts sei auch in Ischgl keine Herden-Immunität erreicht. Entscheidend für den Rückgang der Fälle seien die Quarantäne und die soziale Distanz gewesen, hieß es.
Rund 80 Prozent der Ischgler Bevölkerung nahmen an der Studie teil. 1473 Probanden waren zwischen 21. und 27. April untersucht worden. (dpa/nh)

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