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Ein Dorfkaiser

Angriff auf ARD-Team in China: wer steckt dahinter?

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top-article-image — Wie viele Dorfkaiser gibt es in China?
Foto: MARK RALSTON/AFP/Getty Images

Ying Hartmüller

03. März 2013

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Lesedauer: 2 Min.

Der Angriff auf ein ARD-Team in China am 27. Februar, bei dem die Journalisten aus Deutschland um ihr Leben gefürchtet haben, war sicherlich ein Schock für die Medien weltweit. Wie die Webseite sueddeutsche.de kommentierte, sei China zwar nie ein einfaches Land für ausländische Journalisten gewesen, aber bislang müsse man nicht um Leib und Leben fürchten.

Wie konnte es dazu kommen, dass plötzlich eine so brutale Attacke verübt wird? Die chinesischsprachige Epoch Times, Dajiyuan, erklärte, dass das ARD-Team möglicherweise in der Wahrnehmung der korrupten Dorfbeamten eine gewisse Bedrohung dargestellt habe.

Das Dorf Dayan in der Provinz Hebei, wo das ARD-Team gedreht hat, ist kein unbekanntes Dorf in China. Neben dem Ruf, ein typisches Beispiel für die Urbanisierung zu sein, soll das Dorf laut Dajiyuan auch als typisches Beispiel für Korruption gelten.

Am Anfang des Jahres sollen sechs Einwohner des Dorfes die Korruption des Bürgermeisters in Milliardenhöhe aufgedeckt haben. Der Bürgermeister Fan Shiguo lebe wie ein Kaiser und sein Wohnsitz werde als „der Palast von Fan” bezeichnet, der einen großen Kontrast zu den vielen bescheidenen Häusern des Dorfes darstelle.

Ein Einwohner des Dorfes Dayan habe gegenüber Dajiyuan geäußert, dass im „Palast von Fan” die Böden mit Kristallen geschmückt und die Innenwände mit 24-karätigem Blattgold dekoriert seien. Der Palast bestehe aus drei nebeneinander gebauten Häusern. Allein das Esszimmer sei ausreichend für 3.000 Personen. Außerdem befinden sich mehr als zehn Luxusautos auf dem Geländer.

Laut Berichten der Webseite sueddeutsche.de seien die Dorfbewohner, die die Korruption von Fan aufgedeckt haben, nachts zuhause von Unbekannten verprügelt worden. In der Öffentlichkeit zeige sich Bürgermeister Fan mit einer Gruppe von etwa 20 Herumtreibern, die schwarze Anzüge tragen und tätowiert seien, um die Dorfbewohner einzuschüchtern.

Nach Berichten von Dajiyuan sei das ARD-Team angegriffen worden, nachdem sie die Außenseite des „Palastes von Fan” gefilmt haben. Ein Dorfbewohner soll später ausgesagt haben, dass ein Auto der Angreifer dem Parteichef des benachbarten Dorfes gehöre.

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