Aus Amt und Partei entfernt
Chinas berühmte „Abriss-Bürgermeisterin“ gefeuert

Chinas „schönste und rücksichtsloseste Abriss-Bürgermeisterin“ hatte jahrelang in einer Kleinstadt ihr Unwesen getrieben.
Foto: Screenshot news.qq.com / Epoch Times
Sie war die zweitmächtigste Amtsperson des Städtchens Shulan in der Provinz Jilin und trug den Spitznamen „Abriss-Bürgermeisterin“: Nun wurde Han Yingxin, gefürchtete Tochter des amtierenden chinesischen Landwirtschaftsministers, ihres Amtes im Nordosten Chinas enthoben.
Am 29. Dezember verkündeten Parteimedien, dass die Vize-Bürgermeisterin von Shulan aus der Partei ausgeschlossen und von ihrer Position entfernt wird.
Sie war berühmt für Sätze wie: „Das Abriss- und Übersiedelungsgesetz gehört nicht zu meinem Wortschatz“ und „ich halte das Schwert des Staates“.
Der Vize-Bürgermeisterin unterstanden mehrere Abteilungen der Kommunalbehörden, darunter das „Büro zur Sanierung der Armenviertel“, die Finanzverwaltung und die Aufsicht über Wohnungs-, Stadt und Landentwicklung.
Sie war Ziel von Spott und Häme
Obwohl Shulan mit seinen 660.000 Einwohnern für chinesische Verhältnisse ein sehr kleines Städtchen ist, wurde Han Yingxin berühmt – denn eine junge Frau in Führungsposition ist in China normalerweise ein Ding der Unmöglichkeit. Ihr Alleinstellungsmerkmal, gepaart mit knallharter Rücksichtslosigkeit, machten Han zur Witzfigur im chinesischen Internet, wo sie unter dem Spitznamen „schönste und rücksichtsloseste Abriss-Bürgermeisterin“ ihr Fett wegbekam.
Korruption ist auch im Fall Han der Grund für die Entmachtung: Nach offiziellen Berichten wurde Han gefeuert, weil sie „ihre Position für Begünstigungen ausgenutzt“ und „hohe Bestechungsgelder entgegengenommen habe“.
Opfer hatten sich gewehrt
Bereits 2011 war Han in die Schlagzeilen geraten: Opfer von Zwangsabrissen hatten in Peking appelliert und ein Betroffener, dessen Laden rechtswidrig abgerissen worden war, erhielt Recht und einen persönlichen Besuch des damaligen Ministerpräsidenten Wen Jiabao.
Medien und Internetnutzer verwiesen darauf, dass Han Yingxin sich der Rückendeckung durch einen mächtigen Vater sicher war: Er heißt Han Changfu und ist aktuell Chinas Landwirtschaftsminister. Han Changfu war zunächst Vize-Landessekretär der Provinz Jilin, bevor er im Dezember 2009 ins Ministerium aufstieg.
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