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Staatskonzern aus China wird Dritter am Weltmarkt

Lenovo kauft Motorola: Handy-Spionage jetzt serienmäßig?

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Motorola-Handys könnten durch die Übernahme durch Lenovo spionageanfälliger werden.

Foto: Kevork Djansezian/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Nach außen heißt es „Google verkauft Motorola an Lenovo“. Faktisch bedeutet das: Ein chinesischer Staatskonzern wird zum drittgrößten Handyhersteller hinter Apple und Samsung.
Experten gehen davon aus, dass die von Lenovo gebauten Motorola-Handys in Zukunft ihre User auspionieren könnten.
Für die Partei ein Schnäppchen
Ein denkwürdiger Verkauf: Google kündigte am 29. Januar an, den Handy-Hersteller Motorola Mobility an den chinesischen Internetkonzern Lenovo zu verkaufen – für 2,91 Milliarden US-Dollar. Google ist damit nach weniger als zwei Jahren sein Sorgenkind los, das ihn 12,5 Milliarden Dollar gekostet hatte und nur rote Zahlen schrieb. Das Patentportfolio bleibt weitgehend bei Google.
Lenovo hat mit dem Kauf ein Schnäppchen gemacht – und das ganz im Sinne einer Investitions-Direktive von Chinas Kommunistischer Partei, die 2013 lautete: „Sich in per Investition in Übersee-Firmen einkaufen und starke Marken aufbauen, Investitionen in Forschung und Produktentwicklung außerhalb Chinas verstärken und ausländische Unternehmen dazu bringen, Chinas angestrebte High-Tech-Wirtschaft voranzubringen.“
Bei Lenovo verwischen, wie so oft in China, die Grenzen zwischen Privat- und Staatsunternehmen: Größter Anteilseigner des Computerherstellers ist mit 57,8 Prozent (Stand März 2012) die staatsbetriebene Chinesische Akademie der Wissenschaften
Lenovo-Computer sind berüchtigt
Die Regierungen von Großbritannien, den USA , Kanada, Australien und Neuseeland boykottieren Lenovo-Computer bereits aus Sicherheitsgründen: “Der interne Boykott kam Mitte der Nuller Jahre nach intensiven Untersuchungen, die Hintertüren in der Hardware und Schwachstellen in der Firmware von Lenovo-Chips ergaben”, enthüllte ein Report in der australischen Financial Review im Juli 2013.
Chips werden in China designt werden“
Solche Hintertüren könnten sich auch bald in Motorola-Handys befinden. „Bisher wurden Teile der Motorola-Handys in China hergestellt und gingen durch eine (…) Kontrollsoftware der USA. Auch das Chip-Design kam aus den USA”, erklärt Farinaz Koushanfar, Professorin für Computerwissenschaften der Rice Universität Houston in Texas. Jetzt wird China die Chips selbst entwerfen, und „über diesen Design-Flow gibt es keine Kontrolle mehr“, sagt Koushanfar.

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