Wegen Sicherheitsbedenken
Keine Abwehrraketen aus China – Türkei gibt NATO-Druck nach

Die Türkei will nun doch keine chinesischen Abwehrraketen kaufen.
Foto: Li Feng / Getty Images
Die Türkei hat ihre Pläne, chinesische Luftabwehraketen kaufen zu wollen, offenbar geändert. Nach dem es von der NATO und den Alliierten scharfe Kritik gab, sind die Karten für den Raketen-Deal neu gemischt worden.
Nach Zuschlag für China kam die Kursänderung
Am 26. September hatte die Türkei angekündigt, für rund 2,5 Milliarden Euro das Raketensystem FD-2000 kaufen zu wollen – ein Produkt des chinesischen Waffenherstellers CPMIEC. Die Entscheidung wurde von den NATO-Partnern gleichermaßen überrascht und besorgt aufgenommen. Diplomaten verschiedener Mitgliedstaaten hatten gegenüber Ankara Bedenken gegen die chinesische Technologie geäußert. Am 8. November eröffnete der türkische Verteidigungsminister Ismet Yilmaz die Ausschreibung erneut. Es wird vermutet, dass die Entscheidung diesmal zu Gunsten eines anderern Anbieters fallen wird.
Die fraglichen Raketen sollen ins Luftabwehrsystem der NATO integriert werden, welches NATO-Staaten international vor Luftangriffen schützt. Offiziell hieß es von verschiedenen Seiten nur, dass Chinas Technologie mit dem NATO-System nicht kompatibel sei.
Sorge über versteckte Viren
Die wahre Ursache dieser „Nichtkompatibilität“ dürfte jedoch in der Netzwerksicherheit der Computersteuerung des Systems liegen: Es wird befürchtet, dass durch die Integration chinesischer Technologie Computerviren und Spionage-Technik in das Netzwerk gelangen könnte. Die türkische Tageszeitung Hurriyet zitierte einen Militärdiplomaten eines NATO-Mitglieds anonym, der sagte, dass „in diesem hochsensiblen Verteidigungssystem kein Platz für China sei“. „In diesem komplexen System möchten wir auf keinen Fall einen Virus haben.“
Die Türkei besitzt bereits zwei verschiedene Systeme von chinesischen Luftabwehrraketen, wie sie bei Militärparaden zeigte.
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