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„Leaving Fear Behind“

Tibetischer Filmemacher zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt

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Demonstranten forderten im August 2009 vor Chinas Botschaft in Tokio die Freilassung von Dhondup Wangchen.

Foto: Toshifumi Kitamura/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Dokumentarfilmer Dhondup Wangchen wurde Ende des vergangenen Jahres von Chinas kommunistischem Regime zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt wegen angeblicher Anstiftung zu separatistischen Aktivitäten.
Der autodidaktische Filmemacher war Co-Produzent des Dokumentarfilms „Leaving Fear Behind“. Dieser enthält Interviews mit mehr als 100 Tibetern in China. Sie sprechen über das Leben unter der Herrschaft des chinesischen Regimes, die Olympischen Spiele in Peking 2008 und den tibetischen Friedensnobelpreisträger und geistigen Führer, den Dalai Lama.
Wangchen wurde im März 2009 verhaftet, kurz nachdem er die Dreharbeiten für den Dokumentarfilm abgeschlossen hatte.
Wangpo Tethong, ein tibetischer Aktivist in der Schweiz, sagt, dass Wangchen von einem Gericht in Xining im Nordwesten der Provinz Qinghai verurteilt wurde. Seine Familie war nicht über den Prozess informiert worden.
[Wangpo Tethong, Tibet-Aktivist]:
„Im Moment gibt es keine schriftliche Bestätigung für das Urteil, aber es ist aus den Reaktionen [des Gerichtshofes] deutlich, dass die Verurteilung stattgefunden hat und am 28. Dezember ausgesprochen wurde.“
Nach Tethong hat Wangchen Berichten zufolge Einspruch eingelegt gegen eine Strafe, aber er hat keinen Zugang zu einer unabhängigen rechtlichen Vertretung. Ein Anwalt, den seine Familie engagiert hatte, wurde gezwungen, den Fall niederzulegen und er wurde von einem Anwalt ersetzt, den das chinesische Regime benannt hat.
Tethong sagt, Wangchen wurde schwer geschlagen in der Haft und habe sich mit Hepatitis B angesteckt. Seiner Familie wird nicht gestattet, ihn zu sehen. Sie fordern die chinesische Regierung auf, ihn freizulassen.
NTDTV-Video auf Englisch:
[Wangpo Tethong, Tibet-Aktivist]:
„Was die Familie sagt, ist sehr einfach, sie sagen, er ist kein Krimineller, und er sollte nicht so behandelt werden. Er hat versucht, über seine wahren Gefühle zu sprechen und das ist kein Grund, ihn ins Gefängnis zu stecken. Also behandelt ihn nicht wie einen Verbrecher, er sollte freigelassen werden, das ist, was seine Familie eigentlich sagt.“
Wangchens Frau und vier Kinder entkamen aus China im Jahr 2006 und leben derzeit in Indien als Flüchtlinge.
Der Dokumentarfilm „Leaving Fear Behind“ ist bereits in mehr als 30 Ländern aufgeführt worden.

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