Meinung
Twitter-Debatte zur Genderisierung im Sprachgebrauch – Autorin: “Zwischen Mutterland und Vatersprache: Hört auf mit dem Quatsch!”
Die Genderisierung im Sprachgebrauch nerve. So zumindest sieht es eine Autorin im Hamburger Abendblatt. Gänzlich anders dagegen die Reaktion eines Lehramtsanwärters auf die Kritik der jungen Redakteurin.

Die Genderisierung des Alltags nervt.
Foto: istock
Die Genderisierung des Alltags, vor allem im Bereich der Sprache, fängt an zu nerven
Ja, gesteht Sophie Laufer gleich zu Beginn ihres beeindruckenden Artikels ein, wir müssten über Gleichberechtigung sprechen, die #MeToo-Diskussion sei richtig und wichtig für die Entwicklung unserer Gesellschaft. Frauen seien in vielen Bereichen tatsächlich noch deutlich im Nachteil. Trotzdem fange die Allgegenwärtigkeit der Genderdebatte an, sie zu nerven.
Sie fühle sich im Deutschland des Jahres 2018 nicht unterdrückt. Trotz der Doppelt-, Drei- und Vierfachbelastung würde die junge Frau nicht einen Tag mit einem Mann tauschen wollen. Die Genderisierung des Alltags nerve sie inbesondere in dem Bereich, mit dem sie beruflich zu tun habe: der Sprache. Sie finde die ewig korrekte Sprechweise von Politikern schier unerträglich, wenn diese ständig von den „Bürgerinnen und Bürgern“, von „Wählerinnen und Wählern“ sprechen. In einer Talkshow sei der Vertreterin einer Partei sogar ein „Mitglieder und Mitgliederinnen“ rausgerutscht.
Seltsam bemüht wirke es auf sie auch, wenn nicht mehr von Professoren oder Professorinnen , sondern von Lehrenden gesprochen werde, oder wenn aus Zuschauern das Publikum wird. Und das alles nur, um politisch korrekt zu sein. Immer öfter würden diese Sprachverrenkungen sogar im Schriftlichen benutzt und dies mache Texte immer holpriger, nehme die Freude am Zuhören und Lesen.
Durch künstliche Sprachverkomplizierung ändern wir am Verhalten der Menschen gar nichts
Interessant sei bei der ganzen Debatte auch, bemerkt Sophie Laufer messerscharf, dass bei negativ besetzten Wörtern wie Mörder oder Verbrecher kein Mensch die weibliche Form einfordere oder nutze. Wenn man konsequent gendern würde, müsste man dann künftig nicht auch von Steuerhinterzieherinnen und Steuerhinterziehern, von Gewalttätern und Gewalttäterinnen sprechen?
Und dieser Unsinn gehe immer so weiter: „Wollen wir künftig wirklich von Mutterland und Vatersprache reden?“ fragt die Abendblattredakteurin. Wollen wir etwa auch bald „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Mutterland/Vaterland/Mutter- und Vaterland?“ singen? „Danach lasst uns alle streben, schwesterlich/brüderlich/schwester- und brüderlich mit Herz und Hand?“Oder noch schlimmer: „Danach lasst uns alle streben, geschwisterlich mit Herz und Hand.“
Durch eine solche Verkomplizierung der Sprache änderten wir am Verhalten der Menschen gar nichts. Dazu bedürfe es mehr als künstlich aufgeblähter Reden oder Wörter. „Was wir Frauen wirklich brauchen, sind flexiblere Arbeitszeiten, mehr Home-Office, umfassende gute Kinderbetreuung. Und Männer, die trotz Genderisierung Männer bleiben (können)“, so Sophie Laufer wörtlich.
„Wen interessiert es, was die Trulla nervt?“

Welche bemerkenswerte Wortwahl und welch beeindruckende Gesinnung

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.
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