Franz Liszt sah Klavierkonzerte durchaus als Show an, er gilt für manche als Vorreiter des modernen Konzerts. Einer seiner theatralischen Effekte zeigen sich in „Un Sospiro“: Die Handkreuzungen, bei denen die linke über die rechte Hand des Pianisten greift. Hier in einer Version mit Marc-André Hamelin. Aus der Reihe Epoch Times Musik, für Liebhaber klassischer Musik.
Franz Liszt (1811-1886) war ein deutschsprachiger österreich-ungarischer Komponist, Pianist, Dirigent, Theaterleiter, Musiklehrer und Schriftsteller.
Er komponierte um 1848 die Trois Études de Concert. Die französische Ausgabe enthält die Titel Il lamento, La leggierezza und Un sospiro. Hier das Unsospiro (Ein Seufzer), gespielt von Marc-André Hamelin (Casals Hall, Tokyo, 1997).
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Die Weimarer Jahre (1843-1861) waren die künstlerisch produktivste Zeit Franz Liszts. Er lernte 1847 Carolyne zu Sayn-Wittgenstein kennen und verliebte sich – doch sie war verheiratet. Er fand in ihr eine Diskussionspartnerin für Kunst, Religion oder Philosophie und sehnte sich nach einer neuen Lebensweise. Sie wiederum fühlte sich berufen, einen genialen Künstler zu fördern.
Beide gaben sich eine Art „Ehe-Versprechen“ und er galt dann als „Seeleneigner“ der Fürstin. Die Fürstin bezog ab April 1848 einen Landsitz am Rande von Weimar, Franz Liszt folgte ihr im Herbst. Sie lebten dort zwölf Jahre lang relativ zurückgezogen. Viele seiner Klavierwerke entstanden in dieser Zeit.
Franz Liszt war einer der ersten, der musikalische Werke ausschließlich aus dem Gedächtnis heraus und ohne Notenvorlage aufführte. Er sah Klavierkonzerte als „ein Theaterereignis, das nicht nur musikalische Dinge, sondern auch physische Dinge auf der Bühne erforderte“, wie Stephen Hough es 2011 nannte.
Einer seiner theatralischen Effekte zeigen sich in Un Sospiro: die Handkreuzungen, bei denen die linke über die rechte Hand des Pianisten greift. Er gilt für manche als der Vorreiter des modernen Klavierkonzerts – die Frauen liebten seine Shows.