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Barock

Heinichen – ein Anwalt als Komponist

Ein musikalisches Genie brachte die Klänge Venedigs nach Dresden: Johann David Heinichen. Nach seinem Tod verschwand er mehr oder weniger aus dem Konzertgeschehen. Heinichen wurde erst bekannter, als ihn das Ensemble Musica Antiqua Köln wieder aufgriff. Aus der Reihe Epoch Times Musik, für Liebhaber klassischer Musik.

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Im Dresdner Zwinger.

Foto: iStock

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Lesedauer: 2 Min.

Johann David Heinichen (1683 bis 1729) war ein deutscher Barockkomponist. Er machte auch als Musiktheoretiker von sich reden. Von ihm wurde dieses Konzert in D-Dur für Flöte, Oboe, Theorbe, Violine, Cello, Streicher & B.c S.226 wiederentdeckt.
Es musiziert das Ensemble Diderot: Johannes Pramsohler (Geige), Alexis Kossenko (Flöte), Gulrim Choï (Violoncello), Jon Olaberria (Oboe), Jadran Duncumb (Theorbe).
I. Allegro Molto
II. Adagio (3:19)
III. Allegro (5:38)
Johann David Heinichen stammt aus einem kleinen Dorf bei Weißenfels (Sachsen-Anhalt). Er besuchte die berühmte Thomasschule in Leipzig und lernte Musik, Orgel, Cembalo. 1702 schrieb er sich für ein Jurastudium ein. Anwälte unter den Komponisten waren im 18. Jahrhundert nicht unüblich. Auch Georg Philipp Telemann war Anwalt. Heinichen arbeitete bis 1709 in Weißenfels als Anwalt – gleichzeitig komponierte er Opern und agierte musiktheoretisch.
Seine erste Abhandlung über den Vollbass erschien 1710, bevor er nach Italien ging und hauptsächlich in Venedig lebte. Zwei erfolgreiche Opern sind aus jener Zeit von ihm überliefert. In dieser Zeit traf er in adeligen Kreisen auf Leopold, Prinz von Anhalt-Köthen und Prinz Augustus III. von Polen, einem Sohn von König Augustus II. dem Starken (dieser regierte 1733-1763). Dank ihm wurde Heinichen in Dresden zum „königlich-polnischen und wahlsächsischen Kapellmeister“ ernannt
Ihm wird zugeschrieben, den ersten Quintenzirkel erfunden zu haben – unabhängig von anderen. Vermutlich war er nicht der früheste Erfinder. Bereits 1650 ist ähnliches durch Athanasius Kircher in dessen Werk Musurgia universalis beschrieben worden.
Heinichen hinterließ viele kirchliche Kompositionen wie Messen, Requiems, Psalmen, Hymnen, Variationen, aber auch weltliche Serenaden, Opern, Orchestermusik und Konzerte. Sein Nachlass befindet sich teilweise in der Musikabteilung der Sächsischen Landesbibliothek / Staats- und Universitätsbibliothek Dresden.
 
 

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