Jürgen Fritz: Die natürliche Ungleichheit der Menschen
Können in einer Gesellschaft alle gleich sein? Stellen Sie sich vor, alle wären gleich arm oder gleich reich, alle würden gleich aussehen, das gleiche denken, das gleiche wollen, das gleiche sagen. Welchen Sinn hätte das Menschsein dann noch? Der Kommunismus strebt eine absolute Gleichheit an, Jürgen Fritz hinterfragt den Sinn einer solchen Ideologie.

Können alle gleich sein? Wie funktioniert dann eine Gesellschaft?
Foto: JoelBlit/istock
Ungleichheit erzeugt tiefe Neid-, Missgunst- und Hassgefühle
Eines der größten Grundprobleme überhaupt ist die natürliche Ungleichheit der Menschen in vielerlei Beziehung: Gesundheit, Leistungsfähigkeit, Attraktivität, vor allem aber die intellektuelle Ungleichheit. Bei wohl keiner anderen Spezie sind die Unterschiede auch nur annähernd so groß wie beim Homo sapiens. Die Spanne ist hier so gewaltig, dass B A oft schon nicht mehr folgen kann, weil es ihn geistig überfordert. Und C kann B nicht mehr folgen und D C nicht usw. Vergleichbares dürfte es in der Tierwelt nirgends geben.
Unter all diesen Unterschieden in Gesundheit, Attraktivität, Leistungsfähigkeit, Intellekt, Reichtum usw. leiden die von Natur schlechter Weggekommenen enorm und nicht selten entwickeln sie tiefe Neid-, Missgunst- und Hassgefühle auf die von der Natur Privilegierten und empfinden das als ungerecht, was es im Grunde auch ist. Aber die Natur kennt die Kategorie der Gerechtigkeit nicht bzw. richtet sich nicht nach ihr.
Süße Lügen als Heilmittel
„Wählt uns, wir werden euer materielles Leid lindern. Wir werden es den anderen wegnehmen und euch geben“, so lautet ihrer immerwährende Versprechung, die doch niemals aufgeht.
Die völlige Umkehrung der Werte: das Gefühl verdrängt den Gedanken
Bezüglich Letzterem indem auch geistig alles eingeebnet wird. Indem objektive Wahrheit und das objektiv Gute negiert werden. Indem alles relativiert und subjektiviert wird. So soll die Illusion erzeugt werden, alles sei gleichwertig, der dumme Gedanke sei genauso gut wie der kluge, ausgefeilte, hochwertige. Alle Weltanschauungen seien gleichwertig. Außer die, die die natürliche Ungleichheiten ehrlich benennen und beschreiben. Die werden nach unten gedrückt und als minderwertig eingestuft.
„Das Gefühl verdrängt immer mehr den Gedanken, die Wahrheit, die Logik und wird immer mehr zum Maßstab.
Die Abwertung der Wahrheit führt zwangsläufig zur Verlogenheit und zur charakterlichen Deformierung
Wer jetzt gegen das angenehme Gefühl der Benachteiligten etwas sagt, wird regelrecht verfolgt. Bei den meisten religiösen Weltanschauungen ist dies übrigens auch so. Sobald eine Religion eine Gesellschaft dominiert, sind die Scheiterhaufen meist nicht weit. Warum ist dem so? Weil diese alle auf süßen Lügen aufbauen, die den Menschen Trost und Halt geben sollen. Wer das entlarvt, begibt sich nicht selten in große Gefahr. Und in sozialistischen Gesellschaften ist es ähnlich.
„Die vorgetäuschte Gleichheit und das Gesellschaftsmodell dürfen nicht in Frage gestellt, dürfen nicht als falsch bzw. ungerecht entlarvt werden.
Am Anfang aber steht immer die süße Lüge als Antwort auf das Leid aus der Ungleichheit. Damit wird stets der Weg eingeschlagen weg von der Wahrheit und Wahrhaftigkeit, was jeweils zur Verlogenheit führt, zur charakterlichen und seelischen Deformierung. Was wäre der richtige Weg?
Wahrhaftigkeit und Solidarität
Solidarität üben. Den anderen zunächst mal so achten, wie er ist, dessen eingedenk, dass niemand sich selbst gemacht hat. Gemeinschaften bilden in denen jeder sich so einbringt, wie er kann. Die Schwächeren mittragen und die Stärkeren, die andere tragen, besonders ehren, ihnen dankbar sein und das nicht für selbstverständlich nehmen.
Das akzeptieren, was man nicht ändern kann, an dem anderen arbeiten. Sich auf seine Stärken konzentrieren und sich positiv einbringen. Das stärkt das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Und als Gesellschaft versuchen, jeden mit einzubinden, keinem das Gefühl zu geben, er werde nicht gebraucht. Aber auch von jedem etwas verlangen, dass er die Pflicht hat, sich positiv in die Gesellschaft einzubringen. Also ein Geben und Nehmen.
Im intellektuellen Bereich die Klügeren besonders achten und nicht bei jedem Thema mitreden wollen, auch wenn man keine Ahnung hat oder nicht folgen kann (natürliche Demut). Wer hier von Natur aus besser weggekommen ist, überlegen, wie er seine Gabe sinnvoll auch für andere einsetzen kann. Am Ende läuft es also auf zwei Dinge hinaus, wenn ich recht sehe: Wahrhaftigkeit und Solidarität.
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