Banken-Run in Hebei? Besorgte Kunden standen Schlange – Chinas neues Pilotprojekt
Gerüchte über den Zusammenbruch von Banken brachten Chinas Internetuser vor die Schalterhallen. Sie wollten ihr Geld abheben. Steckt mehr dahinter als nur ein Gerücht?

Chinesische Banknoten.
Foto: STR/AFP via Getty Images
Nachdem Gerüchte über den Zusammenbruch chinesischer Banken in den sozialen Medien aufgetaucht waren, standen im Juni besorgte Kunden vor drei Banken Schlange, um ihr Geld abzuheben.
In der Provinz Hebei mussten lokale Aufsichtsbehörden eingreifen und sogar für eine Bank bürgen, während die Polizei Kunden blockierte.
Das größte Bankensystem der Welt stand nach mehreren Rettungsaktionen und der ersten Beschlagnahme von Banken seit zwei Jahrzehnten bereits auf wackeligen Füßen.
Doch der von China ausgehende Ausbruch des KPC-Virus machte die Lage noch schlimmer.
Pilotprogramm zur Begrenzung großer Transaktionen
Vor dem Ansturm hatten lokale Behörden ein Pilotprogramm zur Begrenzung großer Transaktionen gestartet. Bankkunden mussten alle Transaktionen über 14.000 Dollar melden.
Das Programm wird demnächst auf Shenzhen, die Sonderwirtschaftszone vor Hongkong, und die Provinz Zhejiang ausgeweitet und betrifft dann 70 Millionen Menschen.
Die Aufsichtsbehörden fordern die Banken dazu auf, in diesem Jahr auf 200 Milliarden Dollar Gewinn zu verzichten, um der Wirtschaft zu helfen. Wenn die Wirtschaft auf den tiefsten Stand seit 40 Jahren sinkt, so könnten die Forderungsverluste von Chinas Industrie um eine Billion Dollar steigen, schätzt die Ratingagentur S&P Global.
Beschwichtigungen und Versprechen
Die People’s Bank of China und die chinesische Bankenkommission teilten den Kunden in einer gemeinsamen Erklärung mit, dass ihr Geld bei der Hebei-Bank sicher sei. Sie wurden aufgefordert, ihr Geld nicht abzuheben. Die Polizei nahm Menschen in Gewahrsam und kritisierte sie dafür, Gerüchte zu verbreiten.
Die Aufsichtsbehörden arbeiten an einem Plan, kleine Banken zu fusionieren, um sie zu stärken. Aber bisher kam der Plan noch nicht weiter voran.
In China dient alles den ideologischen und machterhaltenden Plänen der herrschenden Kommunistischen Partei. Was tatsächlich dahinter steckt, wird die Zukunft vielleicht zeigen. (sm)
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