Tuidang-Bewegung: Warum bereits über 300 Millionen Chinesen aus der Kommunistischen Partei ausgetreten sind
Spätestens seit der Ausbreitung von COVID-19, die sich aufgrund der Vertuschung der Fälle durch die KPC und dem hohen Ansteckungsrisiko zu einer globalen Pandemie entwickelte, ist vielen westlichen Ländern klar geworden, dass das, was in China passiert, die ganze Welt betrifft.

Die Tuidang-Bewegung unterwegs auf den Straßen der USA.
Foto: NTD
Tuidang (退党) bedeutet wörtlich „aus der Partei austreten“ und ist eine Bewegung, die im Jahr 2004 ins Leben gerufen wurde. Ihre Ziele sind laut eigenen Angaben auf ihrer Homepage:
- Die Menschen über den zerstörerischen Charakter des Kommunismus aufzuklären.
- Chinesen weltweit zu helfen, sich von der Kommunistischen Partei Chinas und den ihr angeschlossenen Organisationen loszusagen.
- Die Nachforschung und Dokumentation der Gräueltaten, die der Kommunismus gegen die Menschheit verübt hat.
Laut den Autoren des Buches, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben wollten, ist die regierende Kommunistische Partei in China (KPC) direkt und indirekt für 60 bis 80 Millionen Todesopfer verantwortlich. Damit hätte die KPC in ihrer Regentschaft durch verschiedene Kampagnen wie der Kulturrevolution, der Ein-Kind-Politik und gezielten Übergriffen und Menschenrechtsverbrechen wie dem Tiananmen Square Massaker, der Verfolgung von Tibetern, Uiguren und Falun Gong-Praktizierenden mehr Menschen den Tod gebracht als der Erste und Zweite Weltkrieg zusammen.
Den Initiatoren der Tuidang-Bewegung geht es jedoch nicht vorrangig um ein politisches Ziel, sondern um „den Prozess der chinesischen Bevölkerung, ihr Gewissen und Bewusstsein von der Parteikultur zu reinigen, mit der sie über 65 Jahre lang durch Revolutions-Kampagnen, Propaganda, Medienzensur, Haftstrafen und Massentötungen indoktriniert wurden“.
„Es gibt den Chinesen endlich eine Chance, über ihr eigenes Leben zu reflektieren – ohne die KPC – und sich ein freies China vorzustellen“, heißt es von Seiten der Tuidang- Bewegung.
Warum Menschen aus der kommunistischen Partei austreten
Viele Chinesen treten bereits in ihrer Kindheit der Partei oder ihren Unterorganisationen, wie beispielsweise den jungen Pionieren oder dem kommunistischen Jugendverband bei. Dies geschieht meist in einer sogenannten „Fahnenzeremonie“, sobald die Kinder in die Schule kommen. Dabei müssen die Kinder einen Eid schwören, dass sie unter anderem „ihr ganzes Leben für den Kommunismus kämpfen werden, jederzeit bereit sind alles für die Partei zu opfern und diese niemals zu betrügen“.
Mit dem Eintritt in die Partei sind verschiedene schulische, berufliche und finanzielle Vorteile verbunden. Eine Weigerung zum Beitritt führt oftmals zu Benachteiligungen und Drohungen gegenüber der ganzen Familie. So werden Menschen ohne Parteizugehörigkeit beispielsweise bei der Wahl einer Universität oder eines Berufswunsches benachteiligt.
Ein offizieller Austritt aus der Partei oder Kritik an dem regierenden Regime im Erwachsenenalter hat oftmals unangenehme Konsequenzen, wie Verlust des Arbeitsplatzes, Belästigungen der Betroffenen und ihren Familienmitgliedern durch Beamte der KPC bis hin zu Inhaftierungen im Gefängnis oder sogenannten „Umerziehungslagern“.
Dennoch haben bereits über 300 Millionen Chinesen den Schritt zum Austritt unter ihrem echten Namen oder einem Pseudonym gewagt. Gründe dafür seien, dass sie immer mehr die gezielte Zerstörung der traditionellen Werte ihrer Kultur durch die KPC sowie den dadurch bewirkten moralischen Verfall und die Korruption in ihrem eigenen Land verstehen.
„Wenn die chinesische Bevölkerung die Wahrheit versteht, erwacht sie von der Propaganda und den Lügen der KPC und will sich selbstverständlich von der KPC und ihren Unterorganisationen distanzieren“, schreibt das Tuidang-Zentrum in New York, das großteils aus freiwilligen Mitgliedern besteht. Viele davon sind nach eigenen Angaben Falun Gong-Praktizierende, die seit mehr als 21 Jahren die Propaganda und Verfolgung durch die KPC am eigenen Leibe miterlebt haben.
Die US-Regierung bezieht Stellung
Nachdem die US-Regierung unter Präsident Trump bereits mehrere Sanktionen gegen die KPCh Chinas vor allem wegen des brutalen Vorgehens in Hongkong verhängt hat, bezog sie im Oktober 2020 abermals Stellung: In einem neuen Gesetz wird Mitgliedern der Kommunistischen Partei Chinas oder ihren Unterorganisationen die Einwanderung in die USA verweigert.
Als offizielle Begründung wird angegeben, dass „die Mitgliedschaft oder Zugehörigkeit zur Kommunistischen Partei oder anderen totalitären Parteien mit dem Einbürgerungseid der Treue zu den USA unvereinbar sei.“ Der Einbürgerungseid beinhaltet unter anderem das Versprechen, die amerikanische Verfassung und die Grundwerte der Vereinigten Staaten zu unterstützen.
Eine eindringliche Nachricht an den Westen
Spätestens seit der Ausbreitung von COVID-19, die sich aufgrund der Vertuschung der Fälle durch die KPC und dem hohen Ansteckungsrisiko zu einer globalen Pandemie entwickelte, ist vielen westlichen Ländern klar geworden, dass das, was in China passiert, die ganze Welt betrifft.
Laut den Initiatoren der Tuidang-Bewegung und einer umfassenden Dokumentation des Autoren-Teams des Buches „Neun Kommentare über die kommunistische Partei“ beeinflusst und korrumpiert die Ideologie des Kommunismus unbemerkt auch viele Bereiche im Westen.
In der dreiteiligen Buchreihe „How the specter of communism is ruling our world“, auf Deutsch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“, beleuchtet das Autoren-Team die Geschichte und die Ideologie des Kommunismus und arbeitet dessen Wirkung im Westen auf Bildung, Familie, Geldwesen und weitere Bereiche detailliert auf.
Die kommunistische Ideologie als „Teufel“ oder „böser Geist“ (aus dem Englischen evil, specter) zu bezeichnen, geht dabei jedoch nicht auf die Buchautoren zurück, sondern bereits auf den Begründer des Kommunismus, Karl Marx. Dieser beginnt sein „Kommunistisches Manifest“ mit den Worten: „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus.“ Das Wort „Gespenst“ im Deutschen ist als Synonym für „furchterregender Geist“ im Duden definiert.
„Die Partei log und Menschen starben“
Unter dem Slogan „The CCP lied, people died” (deutsch: Die KPC log und Menschen starben“) hat die Tuidang-Bewegung nun auch eine internationale Petition gestartet, in der sich Menschen jedes Landes gegen die KPCh aussprechen können.
Während aktuell die Verantwortung der KPCh an der derzeitigen Pandemie beleuchtet wird, werden chronologisch auch andere Verbrechen seit der Gründung der Partei im Jahr 1921 aufgezeigt. Aus diesen Gründen bezeichnen die Tuidang-Bewegung und verschiedene Medien, wie beispielsweise die Epoch Times, das neuartige Coronavirus als KPC-Virus.
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