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Weckruf für Hollywood: US-Gesetzentwurf greift Zensur der KP Chinas in Filmbranche an

Mittlerweile greift die Zensur des KP-Regimes in Peking weltweit in Filmproduktionen ein. Ein US-Gesetzentwurf soll Chinas Macht in Hollywood beenden. Wird das Gesetz verabschiedet, müssen die Studiobosse künftig wählen: Entweder erhalten sie Unterstützung der US-Regierung oder Geld aus China.

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Hollywood (Symbolbild).

Foto: Andrew Gombert/EPA/dpa/dpa

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Lesedauer: 7 Min.

Der texanische Senator Ted Cruz (Republikaner) will die Zensur Pekings in Hollywood beenden. Dafür brachte er Ende Mai eine Gesetzesvorlage ein. Wenn das Gesetz verabschiedet wird, könnten Hollywood-Studios, die ihre Filme in China zensieren lassen, keine staatlichen Förderungen mehr erhalten.
Laut Senator Cruz soll dieser Schritt als Weckruf für alle Hollywood-Produktionen wirken, die sich unter dem Zwang des Regimes verbiegen.

Die Studiobosse haben die Wahl

Hollywood war einst ein Synonym für den amerikanischen Traum. Doch mittlerweile unterwirft es sich zunehmend den Zensurbedingungen des kommunistischen Regimes in Peking, nur um ein Stück vom lukrativen chinesischen Kuchen abzubekommen.
2019 scheffelte Chinas Filmmarkt über 9 Milliarden Dollar – Platz 2, hinter den USA. Und Hollywood kassiert in China kräftig mit. Die 25 größten Hollywood-Filme kassierten mehr als zehn Prozent ihrer weltweiten Kasseneinnahmen in chinesischen Kinos.
„Es ist eine gängige Praxis, dass große Hollywood-Filme mit dem Pentagon Verträge abschließen, um Jets und Panzer einzusetzen und auf Basen und Flugzeugträgern zu drehen. Das [neue] Gesetz sollte ein Weckruf für Hollywood sein. Die Studios wären gezwungen zu wählen, zwischen der Unterstützung durch die Regierung oder dem Geld, das sie von China wollen.” (Ted Cruz, Senator in Texas, Republikaner)

Zensur bis ins Detail

Wie US-Vizepräsident Mike Pence sagte, seien die Pekinger Zensoren schnell dabei, Filme, die China kritisieren, zu schneiden oder ganz zu verbieten.
„Für den Film ‘World War Z’ musste die Erwähnung eines Virus im Drehbuch gestrichen werden, weil es aus China stammt. Der Film ‘Red Dawn’ wurde digital bearbeitet, um aus den chinesischen Schurken Nordkoreaner zu machen.” (Mike Pence, Vizepräsident der USA)
Ähnliche Änderungen wurden am 2016-Superheldenfilm “Doctor Strange” vorgenommen. Während es im Originalcomic von Marvel eine tibetische Figur namens “Ancient One” gab, übernahm den gleichnamigen, aber diesmal weiblichen Part Tilda Swinton als keltische Mystikerin, um in einem Akt vorauseilenden Gehorsams das Regime in Peking nicht zu verstimmen.
Nach Angaben von Senator Cruz wurde auch in der für dieses Jahr geplanten Fortsetzung des 1986-Klassikers “Top Gun” mit Tom Cruise vorab zensiert, indem beispielsweise auf der Rückseite von Mavericks Jacke die Flaggen von Taiwan und Japan entfernt wurden, um die KP Chinas zu besänftigen.
„Denken Sie einen Moment darüber nach. Welche Botschaft vermittelt es, dass Maverick, eine amerikanische Ikone, offenbar Angst vor den chinesischen Kommunisten hat? Das ist doch lächerlich.” (Ted Cruz, Texas-Senator)

Zensierte Filme in China, den USA und weltweit

Durch die Limitierung von ausländischen Filmen auf dem chinesischen Markt hält Peking die Filmbosse unter Kontrolle. Laut Cruz lasse China jährlich nur etwa 40 Filme aus dem Ausland in seine 70.000 Kinos, was viele Studios dazu veranlasse, die Zensur zu ertragen.
„Die Zahl wird bewusst niedrig gehalten und im Austausch für den Zugang unterwerfen US-Filmgesellschaften ihre Filme der chinesischen Zensur, die sie oft zwingt, diese Filme zu ändern.” (Ted Cruz, Texas-Senator)
Weil die US-Firmen diesen Fakt schon gelernt hätten, würden sie nach Angaben des Senators die Filme oft schon vor der Einreichung bei den chinesischen Behörden entsprechend ändern. Texas-Senator Ted Cruz sagt: “Damit kontrollieren sie nicht nur, was das Publikum in China sieht, sondern auch, was die Amerikaner sehen.”
Oft umgehen die amerikanischen Filmproduzenten auch die chinesische Quote für ausländische Filme, indem sie Kooperationen mit chinesischen Produktionsfirmen eingehen. Doch zu welchem Preis?
Aynne Kokas, Assistenzprofessorin für Medienwissenschaften an der Universität von Virginia, erklärt: “Viele US-Studios beteiligen sich an offiziellen US-China-Film-Koproduktionen, die die Filmquote umgehen. Dafür erlauben sie der chinesischen Aufsichtsbehörde, den Inhalt in jeder Phase des Produktionsprozesses zu gestalten.”

China zensiert über Hollywood Schauspieler

Doch Peking kontrolliert nicht nur den Inhalt der Filme. Das Regime verbietet auch bestimmte Schauspieler, die sich gegen das Regime aussprechen. Marco Rubio, Senator in Florida (Republikaner), sagt:
„Es gibt Schauspieler, die in bestimmten Filmen nicht mitspielen dürfen, keine Rolle in Hollywood-Blockbuster-Filmen bekommen, weil man sie dann nicht in China vertreiben kann. Sie lassen es nicht zu.Wie Richard Gere, es gibt keine Richard-Gere-Filme in China, weil er Pro Tibet ist.”
Als freimütiger Menschenrechtsaktivist spielte Gere 1997 die Hauptrolle in einem Film mit dem Titel “Red Corner – Labyrinth ohne Ausweg”. Der Film ist in China verboten, weil er Inhalte enthält, die Licht auf die Korruption im chinesischen Justizsystem werfen.
Oder Brad Pitt: Der Hollywoodstar wurde in China bis 2014 wegen seiner Rolle in “Sieben Jahre in Tibet” (1997) gesperrt, weil der Film auch die Machtergreifung Chinas in dem Himalaya-Staat thematisiert.

China kauft Hollywood-Studios auf

Offensichtlich auf der Suche nach weiteren Einflussmöglichkeiten beschränkt sich China nicht nur auf die strenge Einschränkung von US-Filmen im eigenen Land, sondern kauft auch Kinos und Studios in den USA auf.
2012 kaufte die chinesische Produktionsfirma “Wanda” für 2,6 Milliarden Dollar AMC auf, die zweitgrößte Kinokette in den USA. 2016 holte sie sich “Legendary Entertainment”, die führende Hollywood-Produktionsfirma, für 3,5 Milliarden Dollar. Auch die chinesischen Technologieunternehmen “Tencent” und “Alibaba” investieren zunehmend in Hollywood-Filmstudios.
Der kalifornische Kongressabgeordnete Brad Sherman (Demokraten) repräsentiert den Staat, in dem die US-Filmindustrie beheimatet ist. Er erklärt: “Wir sind so stolz darauf, dass wir in Südkalifornien die Träume und Gedanken der Welt gestalten. Aber es gibt einige, die meinen, dass sie in Peking gestaltet werden sollten, um die von China bevorzugten Geschichten zu fördern.”
Laut Sherman greife der wirtschaftliche Zwang des chinesischen Regimes in die Meinungsfreiheit in den USA ein.

Virus bricht China-Macht

Doch jetzt, durch die Pandemie, wurde diese Wirtschaftsmacht verwundet. Chinas Kinos sind seit Ende Januar geschlossen. Sie sollen im Juni wiedereröffnet werden. Die diesjährigen Einnahmen an den Kinokassen werden wohl halbiert bei 4,2 Milliarden Dollar liegen.
Auch in Hollywood gibt es Beeinträchtigungen. Es werden momentan keine Filme produziert. Wichtige Filmveröffentlichungen wurden abgesagt oder auf 2021 und 2022 verschoben.
Gleichzeitig rufen immer mehr Länder dazu auf, die Rolle Chinas in der Pandemie zu untersuchen. Die Spannungen zwischen den USA und China steigen. Auch Hollywood wird seine gemütliche Beziehung mit China nun überdenken müssen. (sm)

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